England zieht Nazivergleich und will Sicherheitsgarantie für WM-Fans

Der britische Außenminister Boris Johnson will sich die Sicherheit der englischen Fans während der Fußball-Weltmeisterschaft von Russland garantieren lassen. Durch den Anschlag auf den ehemaligen Doppelspion Skripal sehe er sich dazu gezwungen. Außerdem vergleicht er die WM mit den Olympischen Spielen 1936.

„Meine Forderung an Russlands Verantwortliche ist, dass 24.000 britische Anwärter auf Eintrittskarten für die WM gut behandelt werden und in Sicherheit sind“, sorgt sich der britische Außenminister wie ein guter Herbergsvater um seine Fußball-Fans. Im britischen Parlament bemüht man indes wieder die Vergangenheit.

Ein Labour-Abgeordneter zog prompt, den auf der Insel gerne bemühten, Nazivergleich aus dem Hut. Johnson schloss sich dessen Einschätzung an, dass Putin die Fußball-WM nutzen werde, wie einst Adolf Hitler die Olympischen Spiele 1936. „Ich glaube, Ihre Charakterisierung dessen, was sich in Moskau abspielen wird, die Fußballweltmeisterschaft, in allen Bereichen, ja, ich glaube, der Vergleich mit 1936 ist sicherlich richtig“, wird er von der deutschen Nachrichtenagentur dpa zitiert.

Demnach sei es eine eine „Brechreiz erregende“ Aussicht, wie Putin den Event auskosten werde. Das russische Außenministerium reagierte entsprechend scharf auf diesen Vergleich. Derlei Parallelen und Vergleiche Russlands mit Nazi-Deutschland seien prinzipiell nicht hinnehmbar und eines Außenministers eines europäischen Staates nicht würdig, kommentierte die Sprecherin Maria Sacharowa.

In der Tat lehnt sich die britische Regierung mit solchen Aussagen extrem weit aus dem Fenster. Der diplomatische Schlagabtausch zwischen London und Moskau hat somit nach der Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter im englischen Salisbury eine ganz neue, wenngleich minderwertige, Qualität bekommen.

[mb/russland.NEWS]

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