Mit einem 2:1-Sieg gegen den Gruppenletzten Moldawien hat die russische Fußball-Nationalmannschaft Freitagabend den ersten Teil ihrer Pflichtaufgabe erfüllt. Jetzt reicht am Montag zuhause gegen Montenegro theoretisch ein einziger Punkt, um im nächsten Jahr in Frankreich dabei zu sein.
Wie erwartet stießen die Russen vom Anpfiff weg auf moldawischen „Beton“ – die Gastgeber verlegten sich sofort aufs Mauern. Durchgang eins wurde zu einer zähen Angelegenheit – so gar nichts für Fußball-Gourmets. Als die Mannschaften nach torlosen 45 Minuten in die Kabinen gingen, war klar: So kann die Sbornaja die lebenswichtigen drei Punkte nicht einfahren.
Die Standards machen das Spiel
Russlands Trainer Leonid Sluzki sagte nach dem Spiel, er sei gezwungen gewesen, sein Konzept für das Spiel völlig umzustellen: „Wir wollten ursprünglich ein Kombinationsspiel mit vielen Positionsangriffen. Aber die erste Halbzeit hat gezeigt, dass es schwierig war, das umzusetzen – wegen der guten Abwehr des Gegners und weil der Platz zu wünschen übrig ließ.“
Nach der Pause wurden die Russen schneller und konnten ihre Überlegenheit endlich in bare Münze verwandeln. In der 58. Minute netzte Sergej Ignaschewitsch nach einem Eckstoß ein und verbesserte damit seinen eigenen Rekord als ältester Torschütze der russischen Nationalelf auf 36 Jahre und 87 Tage.
Beim zweiten Treffer war erneut eine Standardsituation im Spiel, als Artjom Dsjuba nach einer weiteren Ecke eine Vorlage von Ignaschewitsch ins Tor beförderte. Fünf Minuten vor Schluss konnten die Platzherren durch einen Kopfballtreffer von Eugeniu Cebotaru den Anschluss erzielen, aber wirklich gefährdet war der russische Sieg nicht mehr.
Torschützenkönig: Dsjuba holt Müller ein
Russlands Stürmer Artjom Dsjuba hat zurzeit einen phantastischen Lauf – in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich hat er bereits das achte Tor erzielt. Damit zieht er mit Thomas Müller gleich. Robert Lewandowski bleibt mit zwölf Treffern weiterhin unangefochtener Torschützenkönig.
Im letzten Spiel am Montag in Moskau gegen Montenegro reicht den Russen theoretisch ein Punkt fürs Weiterkommen. Der kommende Gegner zieht völlig unmotiviert in die letzte Partie, denn der Zug zur EM ist abgefahren – Montenegro gab gestern zweimal die Führung gegen Österreich her und steckte zum Schluss eine bittere Niederlage ein.
[sb/russland.RU]
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