Ein Lied zwo, drei: Die Schweizer WM-Hymne

Kein Mega-Sportevent ohne sein Liedchen. Die Schweizer Hymne zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland steht fest. „Like a Sputnik“ heißt das Lied und soll eine Hommage an das Gastgeberland sein. Es darf wieder mitgegrölt werden.

Vor zwei Generationen baute man noch auf sportliche Stimmungskanonen, um so ein Sportspektakel medial anzuheizen. Die Älteren werden sich noch daran erinnern, als uns der altehrwürdige Schlagerbarde Udo Jürgens mit seinem La-la-la-Chor der deutschen Nationalmannschaft, die zwar nicht singen konnte, aber dafür noch lange Haare hatte, einträllerte, dass Fußball unser Leben sei.

Inzwischen darf es ein bisschen mehr sein, die Tonträgerindustrie hat das Geschäft erkannt. Die Sportler, die mutlos ihre Lippen zum Playback bewegten, mussten gestandenen Profimusikern weichen, die Hymnen wurden Hits. Den weltmeisterlichen Abreißkalender quer durch die Jahre, der das Team des DFB zwar nicht zum Weltmeister machte, aber der Musikbranche respektable Umsätze bescherte, stand immerhin 37 Wochen auf Platz Eins in den deutschen Charts.

Den Hit von Sportfreunde Stiller grölt man noch heute zu jedem Anlass, der irgendetwas auch nur im Entferntesten mit Fußball zu tun hat. Ob das aktuelle Stimmungsliedchen aus Chur ebenfalls das Zeug zum Chartstürmer hat, muss sich erst noch weisen. Fest steht nur, dass es irgendwie Russisch sein soll. Immerhin wurde das Video in Russland gedreht und hat es Anleihen an einen legendären sowjetischen Satelliten.

„Like a Sputnik“ also. Das sei doch Russland in seiner Reinkultur, fand zumindest Lou Zarra, so der bürgerliche Name, der sich unter dem Pseudonym Louniverse vermarktet. WM-Tauglich hat das Stück letztendlich die Firma Klangstark in Chur gemacht. Alles in allem habe man laut den Machern 60.000 Schweizer Franken in den Videoclip investiert. „Wir sind mächtig stolz auf unseren Sputnik-Song und sind überzeugt, dass er Hitpotential hat“, wähnt sich Zarra bereits im siebten Pop-Himmel. Darüber befinden wird allerdings immer noch der Konsument.

[mb/russland.NEWS]

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