Drei Greenpeaceaktivisten auf Kaution frei [Video-Playlist]

In St. Petersburg sind die ersten Entscheidungen über eine weitere Untersuchungshaft der 30 Inhaftierten des Greenpeaceschiffes „Arctic Sunrise“ gefallen.

Drei Inhaftierte kommen vorerst gegen Kaution frei, ein Greenpeace-Aktivist bleibt bis Ende Februar in Haft. Die russische Staatsanwaltschaft hat für alle 30 Arktisschützer eine Haftverlängerung von drei Monaten beantragt. Die Anhörungen werden in den kommenden Tagen fortgesetzt.

Die Greenpeace-Ärztin Jekaterina Saspa, der Fotojournalist Denis Sinjakov und der Aktivist Andrej Allachverdov, alle drei russische Staatsbürger, werden auf Kaution freigelassen. Sie können vorläufig zu ihren Familien zurückkehren, stehen aber nach wie vor unter Anklage.

Im Falle des Greenpeace-Aktivisten Colin Russell gab der Richter dem Antrag der Ermittlungsbehörde statt: Der Australier muss drei weitere Monate in Untersuchungshaft verbringen.

Für Kieron Bryan aus England und Ana Paula Alminhana Maciel aus Brasilien steht die Entscheidung aus – ihre Anhörungen über eine Haftverlängerung wurden auf den 19. bzw. 20. November vertagt.

Die „Arctic 30“, 28 Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten, werden seit dem 19. September in Russland festgehalten. An diesem Tag hat die russische Küstenwache das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise in der Petschorasee nach einer friedlichen Protestaktion an einer Gazprom-Ölplattform gestürmt und festgesetzt. Ihre Untersuchungshaft sollte ursprünglich am 24. November enden.

Der Geschäftsführer von Greenpeace International, Kumi Naidoo, bezeichnet den Prozess um den Vorwurf der Piraterie und des Rowdytums als Zirkus und hofft jetzt auf eine positive Entscheidung des Internationalen Seegerichtshofs in Hamburg. Dort wird am Freitag, den 22. November, über einen Antrag der Niederlande auf sofortige Freilassung der Arctic 30 und des Greenpeace-Schiffes Arctic Sunrise entschieden.

Für die Freilassung der Arctic 30 protestierten auch am vergangenen Wochenende Menschen weltweit. In 260 Städten in 43 Ländern fanden Kundgebungen statt. In Deutschland nahmen über zweitausend Menschen an Laternenumzügen zur russischen Botschaft und den russischen Konsulaten in sechs deutschen Städten teil.

[Quelle: greenpeace]

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