Die WM verliert zwei Superstars

Cristiano Ronaldo und Lionel Messi sind bei der Fußball-WM im Achtelfinale ausgeschieden. Ersterer verlor mit seinen Portugiesen 1:2 gegen Uruguay und die Argentinier mussten sich mit 3:4 nach einem Wahnsinns-Spiel gegen die Franzosen geschlagen geben. Werden bei dieser WM neue Helden auf die beiden folgen?

Geschätzte 25.000 Argentinier, es mögen auch 30.000 gewesen sein, unter den 42.000 Besuchern in der Kasan Arena versuchten frenetisch ihren Fußballgott ins Viertelfinale des Turniers peitschen. Diejenigen, die keine Karten mehr für das Spiel bekommen hatten gaben ihr Übriges auf der Fanmeile und einige von ihnen sind wohl gleich in Moskau geblieben, wo sie sich bereits als nächstes spielen sahen. Einzig die Franzosen sollten ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.

Die argentinischen Fans waren mit die Zahlreichsten, die zu dieser WM gereist sind. Sie haben viel Geld im Land gelassen, bei den Hoteliers und Gastronomiebetrieben klingelten die Kassen. Und die Nikolskaja Straße in Moskau ist unter ihnen aufgeblüht. Nun ist dieser Hauptplatz der WM 2018 verwaist. „Kein Französisch kann die temperamentvollen Argentinier je ersetzen. Weder zahlenmäßig, noch emotional“, resümiert Gazetta.ru.

Der unerfüllte Traum einer Fußball-Ikone

Einer der Helden der WM, obgleich nicht nach seinen gezeigten Leistungen, aber dennoch nach seinem Status und Renommee, welches sich über die Jahre gesteigert hat, war zweifellos Lionel Messi. Ein Name wie eine Marke – all das mit einem Mal verschwunden von dem Turnier. Man weiß nicht, wer hinterher geknickter ist, der Fußballstar oder seine Fans, denen er soviel bedeutet hat. Noch nie hat der vergötterte Vizeweltmeister den Titel gewinnen können. Das wird so bleiben.

Innerhalb des Teams sei Messi eine echte Führungspersönlichkeit, sagen seine Mannschaftskameraden. Man habe ihm vertraut. Jetzt ist er bereits 31 Jahre alt, bei der nächsten Fußball-WM in vier Jahren in Katar gehört Messi bestenfalls zu den Veteranen. Sein großer Traum, einmal den Weltmeisterpokal in die Höhe zu stemmen, hat sich für ihn nie erfüllt. Die meisten Gegner und Kritiker sagen nun, es sei gut, dass Argentinien ausgeschieden sei, aber um Lionel Messi tut es allen leid.

Vielleicht tröstet es den Star der „Himmelblauen“ ein wenig, dass sein ewiger Rivale rund drei Stunden später ebenfalls von dieser WM gehen musste. Sein jahrelanger Kontrahent um den Titel des besten Fußballers der Welt, Cristiano Ronalod, der sich selbst zu einer Kunstfugur hochstilisiert hatte, muss nun ebenfalls, trotz seiner vier Tore in der Gruppenphase, seine Koffer packen. Sicherlich kamen weniger portugiesischen Fans zur WM nach Russland als Argentinier, aber die einheimischen Fans vergötterten Ronaldo vielleicht sogar noch mehr als Messi.

Er war einer, der das Publikum zwang, ihn zu bewundern. In seinem ganzen Auftreten, in all seinem Gehabe machte „CR-7“ allen deutlich, dass es keinen zweiten Helden neben ihm geben kann. Vor zwei Jahren in Frankreich gelang es Portugal ironischerweise fast ohne die Hilfe des Ballkünstlers, der sich zu Beginn des letzten Spiels verletzte und ersetzt werden musste die Europameisterschaft zu gewinnen. Heute musste ein gesunder Ronaldo ohne ein herausragendes Team um ihn herum seine Koffer packen.

Wer weiß, vielleicht werden ja noch während dieser WM neue Spieler den Weg der beiden einschlagen. Noch geht das Fußball-Abenteuer in Russland weiter.

[mb/russland.NEWS]

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