Die Kurilen – Natur, Bodenschätze und Raketen

Auf den Kurilen, einer Gruppierung kleiner Inseln, auf einer Länge von 1.200 Kilometern aufgereiht wie auf einer Perlenschnur, gibt es neben viel Natur und Fisch auch Bodenschätze. Und es gibt seit dem Zweiten Weltkrieg einen andauernden Streit mit Japan um diese kleinen Eilande. Nun beginnt Russland Drohnen und Raketen in dieser Beschaulichkeit zu installieren.

Russland sichert sich derzeit zielgerichtet immer weiter gegen die Bedrohung seiner Außengrenzen ab. Nach der Krim und der Arktis soll nun auch im Pazifik aufgerüstet werden. Geplant sei, laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu, die Stationierung der Küstenschutz-Raketensysteme Bal sowie Drohnen vom Typ Eleron 3. Das russische Militär will damit die Basis Wladiwostok, die bisher alleine für die Sicherheit in der Region zuständig war, unterstützen.

Gerade die Bastion und Bal-Systeme zeigen sich mit einer beeindruckenden Effektivität. Jeweils mit 24 Überschall-Seezielflugkörpern vom Typ Oniks sowie des Typs Ch-35 bestückt, die Schiffe aus einer Entfernung von 260 Kilometern versenken können.

Eigentlich wurden die über 30 Inseln zwischen Hokaido und Kamtschatka nach dem Zweiten Weltkrieg völkerrechtlich Russland zugesprochen. Japan indes hält die Besetzung des südlichen Teils der Inselgruppe für unrechtmäßig und fordert deshalb dessen Rückgabe. Nun leben allerdings rund 19.000 Russen auf diesen Inseln, die der 600 Kilometer langen russischen Ostgrenze vorgelagert sind.

Dieser Streit zwischen Russland und Japan verhinderte bislang auch einen Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern. Zwar wurde 1956 ein Papier unterzeichnet, das den Kriegszustand beendete, jedoch fordert Japan die Inseln zurück, da man sich dort auf einen Handels- und Grenzvertrag von 1855 beruft.

Die damalige Sowjetunion war zumindest noch bereit, im Falle eines Friedensvertrages die Inseln Schikotan sowie die Habomai-Gruppe Japan zuzugestehen, jedoch wollte Tokio alle vier Inseln auf seinem Staatsgebiet sehen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht indes einen Kompromiss über die Hoheitsrechte für ausgeschlossen. Er vertritt die Meinung, die Regierung in Tokio solle endlich „die historischen Realitäten“ anerkennen. Der Frieden allerdings scheint noch auf sich warten zu lassen.

[mb/russland.RU]

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