Deutschland könnte Strafzölle auf amerikanisches Gas verhängen

Deutschland könnte Strafzölle auf amerikanisches Gas verhängen

Die deutschen Behörden können Strafzölle für amerikanisches Gas verhängen, wenn Washington den Druck auf Nord Stream-2 nicht einstellt, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Energieausschusses Klaus Ernst gegenüber der RIA Novosti, schreibt Merschdunarodnaja Schisn.

Das Verhalten der USA in dieser Angelegenheit sei ein unfreundlicher Akt, es sei ein Eingriff in die Souveränität Deutschlands und der EU, schreibt Klaus Ernst in seiner Antwort auf die Anfrage der Agentur.

Zuvor wurde berichtet, dass der US-Senat einen Gesetzentwurf zur Ausweitung der Sanktionen gegen Nord Stream–2 ausgearbeitet hat. Dem Dokument zufolge fallen alle Schiffe, die an der Verlegung von Rohren für das Projekt beteiligt sind, unter die US-amerikanischen Sanktionen. Darüber hinaus werden die Sanktionen diejenigen Unternehmen betreffen, die Versicherungen für Schiffe, deren Wartung, den Einbau von Spezialausrüstung auf den Schiffen anbieten.

Laut dem Mitverfasser des Gesetzentwurfs, Senator Ted Cruise, ist die Pipeline „eine kritische Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA und sollte nicht fertiggestellt werden“. Er fügte hinzu, dass jeder, der am Bau von Nord Stream 2 beteiligt ist, „mit ernsthaften und sofortigen amerikanischen Sanktionen rechnen“ müsse.

Der deutsche Botschafter in Russland, Gesa Andreas von Geyr, sagte im April dieses Jahres, er glaube, dass Nord Stream 2 umgesetzt werde.

„Was Nord Stream-2 betrifft, gehe ich nach wie vor davon aus, dass dieses Projekt umgesetzt wird, da es langfristig angelegt ist. Die Unternehmen, die an der Umsetzung beteiligt sind, sollten selbst einschätzen, wie sich die gegenwärtige Krise darauf auswirken wird. Nord Stream 2 ist ein Element unserer diversifizierten Energiepolitik, eine wichtige Energiequelle und damit wichtig für die Energiesicherheit Deutschlands und anderer europäischer Länder“, sagte von Geyr.

Er bestätigte, dass Deutschland die von den Vereinigten Staaten angekündigten extraterritorialen Sanktionen, auch gegen das Nord Stream-2-Projekt, ablehnt. „Deutschland hat in dieser Frage einen anderen Standpunkt als die USA“, fügte der deutsche Botschafter in Moskau hinzu.

[hrsg/russland.NEWS].

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