Deutschland, die Deutschen und die deutschen Nestbeschmutzer

Die letzte März-Dekade nutze ich traditionell, um nach Deutschland zu reisen. Es gibt einige private und geschäftliche Dinge zu erledigen und es gibt die Chance, mit der deutschen Realität wieder in Kontakt zu kommen – wenn auch nicht für lange.

Natürlich genieße ich die Reise in den Westen. Als gelernter DDR-Bürger sind Westreisen immer etwas Besonderes. „AirBerlin“ ist eine angenehme und pünktliche Fluggesellschaft. Neben den preiswerten Flugtickets freue ich mich immer über das Schokoladenherz, was eine nett lächelnde Flugbegleiterin immer beim Aussteigen verteilt.

Das stimmt einen gut auf die süßen Schokoladenseiten Deutschlands ein. Die Bockwurst mit Brötchen ist für mich eisernes Gesetz am Zentralen Busbahnhof am Funkturm in Berlin – so etwas gibt es in Kaliningrad nicht – also die Bockwurst, den Funkturm haben wir schon, wenn auch nicht so schön wie der Berliner.

Lange warten muss man nicht auf einen Bus Richtung Norden. Das Bus-Netz ist in Deutschland gut organisiert. Drei Stunden fahre ich und nutze die Zeit natürlich zum arbeiten. Das klappt nur bedingt gut, denn auf der Strecke Berlin-Hamburg ist man von der Außenwelt Internet-technisch abgeschlossen, denn trotzdem der Bus mit modernster Technik ausgestattet ist, gibt es so gut wie keinen Empfang. Die Strecke besteht fast nur aus „Netz-Löchern“. So übersetze ich eben vorher vorbereitete Texte und entwickle neue Grafiken für das Portal – falls die Autobahn dies zulässt. Da gibt es schon eine Menge Unebenheiten, die meine Finger regelmäßig aus dem Tastenkonzept bringen. Da haben Kaliningrad und Deutschland einiges gemeinsam – die Straßenverhältnisse. Naja, alles Gute ist eben nie beisammen. Dafür habe ich aber in Kaliningrad fast überall kostenloses Internet, sogar auf dem Kaliningrader Airport. Eigentlich verwunderlich – diese offene, kostenlose russische Informationsgesellschaft. Wo doch eigentlich nach westlicher Ansicht alles kontrolliert und eingeschränkt sein soll. Da scheint der Westen vielleicht nicht gut informiert zu sein. Na gut, dafür ist die Freiheit der deutschen Bockwurst in der Kant-Stadt eingeschränkt – ein Grund mehr, sich auf Deutschland zu freuen.

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