Der Marsch der wütenden Mütter

Der Marsch der wütenden Mütter

Mindestens neun Personen wurden auf dem von den Behörden nicht genehmigten Marsch der wütenden Mütter in Moskau und Sankt Petersburg festgenommen, berichtet die Website OVD.info. Zwei wurden in Moskau wegen Hooliganismus angeklagt. Open Russia berichtete, dass drei Personen in Moskau festgenommen wurden.

Die Demonstranten gingen von der U-Bahnstation Puschkinskaja zur U-Bahnstation Kropotkinskaja, schreibt Interfax. Die Teilnehmergruppe wurde von Polizisten begleitet. Der Pressedienst der Stadtpolizei berichtete, dass etwa 400 Personen an der Aktion teilgenommen haben. In St. Petersburg wurden laut OVD.info sieben Personen festgenommen. Die Aktionen wurden auch in Irkutsk, Jekaterinburg, Tscheljabinsk, Ischewsk und anderen Städten durchgeführt, berichtete der Pressedienst von Open Russia.

Die Aktion Marsch der wütenden Mütter wird zur Unterstützung der Aktivistin von Open Russia aus Rostow am Don Anastasia Schewtschenko durchgeführt. Open Russia ist nach Art. 284 Abs. 1 des Strafgesetzbuches als unerwünscht anerkannt ist. Seit dem 23. Januar steht Schewtschenko unter Hausarrest.

Das Menschenrechtszentrum Memorial hat Schewtschenko als politische Gefangene anerkannt. „Schewtschenko wird ihre Freiheit nur wegen ihrer politischen Überzeugungen und der gewaltfreien Ausübung der Gedankenfreiheit, der Meinungs- und Informationsfreiheit, der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sowie anderer Rechte und Freiheiten genommen“, heißt es in der Erklärung von Memorial.

Open Russia ist eine Organisation, die 2001 vom ehemaligen Jukos-Chef Michail Chodorkowski gegründet wurde. Im Jahr 2014 stellte er die Organisation in Form einer sozialen und politischen Bewegung wieder her und startete die gleichnamige Website. Chodorkowski leitete die Bewegung bis April 2017.

Im April 2017 erkannte die Generalstaatsanwaltschaft Open Russia als in Russland unerwünschte Organisation an. Nach Angaben des Ministeriums zielen die Aktivitäten der Organisation „darauf ab, Protestaktionen anzuregen und die innenpolitische Situation zu destabilisieren“.

[hmw/russland.NEWS]

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