Das Verfahren ist simpel: In Russland beginnt die Impfkampagne gegen COVID-19

Das Verfahren ist simpel: In Russland beginnt die Impfkampagne gegen COVID-19

Am 8. Dezember begann in Russland eine groß angelegte Impfkampagne gegen Coronavirus. Man spricht dabei explizit von einer groß angelegten und nicht von einer Massenimpfung. Zuerst wird der russische Impfstoff Sputnik V an Ärzte, Lehrer und Sozialarbeiter verabreicht. Sputnik V ist der weltweit erste registrierte Covid-19-Impfstoff. In Moskau wurden 70 Impfstellen auf der Grundlage von städtischen Polikliniken eröffnet. Man kann sich auf der Website des Bürgermeisters mos.ru für Impfungen anmelden.

„Die Impfung von Mitarbeitern von medizinischen und pädagogischen Organisationen sowie von städtischen Sozialdiensten gegen Covid-19 hat begonnen“, liest man dort. Das heißt, dass noch nicht jeder sich impfen lassen kann. In den Polikliniken gibt es keine Warteschlangen, jedoch viele Journalisten. Andrej Osiptsov, Dozent an einer der Moskauer Universitäten, war der erste, der geimpft wurde. Natürlich unter dem Visier von Fernsehkameras. Sputnik V wird bei minus 18 Grad gelagert. Vor Beginn der Impfung werden die Packungen aus dem Gefrierschrank genommen und 20 bis 30 Minuten lang aufgetaut. Das nachfolgende Verfahren ist simpel: Der Patient wird untersucht. Er sollte keine Anzeichen von Infektionskrankheiten oder einer Verschlimmerung chronischer Krankheiten zeigen. Nach der Injektion bleibt der Patient eine weitere halbe Stunde unter der ärztlichen Aufsicht. Der Impfstoff besteht aus zwei Komponenten, die im Abstand von 21 Tagen verabreicht werden. Die Immunität ist in 42 Tagen vollständig ausgebildet.

In den ersten Stunden haben sich etwas mehr als 5.000 Moskauer für die Impfung registriert. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass etwa 6 bis 7 Millionen Bürger geimpft werden, gab Bürgermeister Sergej Sobjanin bekannt.

Um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen, muss das Land mindestens 40 Millionen Menschen impfen. Die russischen Regionen werden Ende nächster Woche an einer groß angelegten Impfung gegen das Coronavirus beteiligt sein, sagte die stellvertretende Premierministerin der russischen Regierung Tatiana Golikowa. Zu diesem Zweck wurden fast sechs Milliarden Rubel aus dem Bundeshaushalt den Regionen des Landes zugewiesen.

Präsident Putin sagte, dass bis Ende Dezember etwa 2 Millionen Impfstoffdosen in Russland hergestellt werden sollen. Anfang Dezember wurde Sputnik V bei der UNO vorgestellt. Die Kosten für den Impfstoff im Ausland werden etwa 10 bis 20 Dollar pro Injektion betragen. Einige Länder haben bereits 1,2 Milliarden Dosen bei Russland vorbestellt. Nach Angaben des Leiters des russischen Direktinvestitionsfonds, Kirill Dmitriew, haben mehr als 50 Länder, darunter Indien, Brasilien, Usbekistan, Mexiko, Nepal und Ägypten, Interesse an dem russischen Impfstoff bekundet. Mit einigen dieser Länder wurden Abkommen über die Lokalisierung der Produktion geschlossen.

[hrsg/russland.NEWS]

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