Bundesregierung leistet medizinische Hilfe für Verletzte des Maidan

Die Bundesregierung leistet medizinische Hilfe für ukrainische Staatsbürger, die im Verlauf der gewaltsamen Eskalation der Proteste auf dem Maidan in Kiew schwer verletzt worden sind.

Eine Gruppe von 40 Verletzten wird in der kommenden Woche in einem Flugzeug der Bundeswehr von Kiew nach Berlin gebracht und zur weiteren Behandlung und Rehabilitierung auf medizinische Einrichtungen in Deutschland verteilt.

Das humanitäre Engagement für die Opfer der Gewalt geht zurück auf eine Bitte der „Obersten Rada“, des ukrainischen Parlaments, an die deutsche Botschaft in Kiew. Viele Teilnehmer der Proteste auf dem Maidan haben – vor allem durch den Einsatz von Schusswaffen – Verletzungen davon getragen, für die in hoch spezialisierten medizinischen Einrichtungen in Deutschland gute Behandlungschancen bestehen. Unter den Patienten, die zur Aufnahme nach Deutschland vorgesehen sind, befinden sich auch schwer verletzte Polizisten.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Außenminister Frank-Walter Steinmeier haben entschieden, Mittel bereit zu stellen, um den Verletzten eine Heilbehandlung in Deutschland zu ermöglichen. Auch der ukrainische Geschäftsmann Viktor Pintschuk und seine Frau Olena leisten dazu einen erheblichen Anteil. Die Berliner Charité wird einen Teil der Verletzten zur medizinischen Behandlung aufnehmen.

Außenminister Steinmeier erklärte dazu: „Die Ereignisse auf dem Maidan am 18. und 20. Februar sind tragisch. Fast hundert Menschen haben ihr Leben verloren, nahezu tausend wurden schwer verletzt, als Ukrainer auf dem Maidan in Kiew aufeinander geschossen haben. Was das für die Zukunft der Ukraine bedeutet, wissen wir noch nicht. Aber den Verletzten wollen wir helfen, wieder ein gutes und möglichst normales Leben führen zu können.“

Verteidigungsministerin von der Leyen: „Es ist eine Selbsverständlichkeit, dass Deutschland Solidarität mit den Menschen der Ukraine zeigt und den Verwundeten vom Maidan hilft. Die Ärzteteams der Bundeswehr sind bereits in Kiew vor Ort und bereiten alles vor. Die Bundeswehr stellt nicht nur ihre hervorragenden Krankenhäuser zur Verfügung, sie sorgt auch für den Transport und kann im Extremfall sogar Schwerverletzte binnen weniger Stunden mit ihrer fliegenden Intensivstation MEDEVAC ausfliegen.“

Der Vorstandsvorsitzende der Charité, Prof. Dr. Karl Max Einhäupl: „Es steht Deutschland gut an, in einer humanitär herausfordernden Situation unbürokratisch zu helfen. Und dazu leistet die Charité gerne Ihren Beitrag. Wir freuen uns, dass unser Partner, Vivantes, diese Aktivität mit unterstützt.“

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH haben sich in Absprache mit dem Auswärtigen Amt bereit erklärt, ukrainische Staatsangehörige zu behandeln. Es handelt sich um 9 Patienten, davon 6 Schwerverletzte. Von den 9 Patienten werden 7 in der Charité behandelt und 2 bei Vivantes. Charité und Vivantes übernehmen die Behandlung der Ukrainer zunächst ohne geklärte Kostenübernahme. Die Höhe der Kosten ist wie üblich bei Behandlungsbeginn noch nicht genau bezifferbar.

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