Britische und russische Polizei kooperiert bei der WM

Dem Mutterland des Fußballs eilt der positive Ruf voraus, das Hooligan-Problem bei Fußballspielen allmählich in den Griff bekommen zu haben. Auf der Britischen Insel wird inzwischen versucht, Gewaltexzesse bereits im Umfeld von Fußballspielen an der Wurzel zu erkennen und zu verhindern. Wertvolle Erfahrungen, von denen WM-Gastgeber Russland nur profitieren kann.

Die Bilder von der Fußball-Europameisterschaft 2016, wo sich nicht nur in Marseille mitgereiste Hooligans aus England und Russland bei regelrechten Straßenschlachten gegenseitig die Köpfe einschlugen, sind noch nicht vergessen. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, wurde seinerzeit weitgehend der französischen Polizei zugeschrieben. Damit sich ein solches Szenario bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland nicht wiederholt, setzen die russischen Behörden auf Amtshilfe aus England.

Russische Sicherheitsbeamte durften ihren Kollegen aus Manchester bereits beim Champions-League-Spiel zwischen ManU und ZSKA Moskau über die Schulter schauen. England, bekannt für seine regelrechte Hooligan-Fußball-Kultur, ist auf gewaltbereite Subjekte im Dunstkreis von Fußballspielen inzwischen vorbereitet. Darunter fällt beispielsweise auch, auffällige Gruppen weit vor dem Stadioneinlass herauszufiltern und notfalls wieder zum Bahnhof zurück zu begleiten. Eine strenge Überwachung und die dazugehörigen Gesetzte haben geholfen, Gewalt aus dem Umkreis der Spielstätten zu verbannen.

Bei einem Gegenbesuch in Moskau konnten sich die britischen Beamten wiederum ein Bild von der Situation vor Ort machen, mit der die russischen Kollegen konfrontiert sind. „Es ist eine Möglichkeit, Verbindungen und ein Verhältnis aufzubauen, ihnen zu erklären, wie mit britischen Fans normalerweise umgegangen wird, wie wir sie kontrollieren würden“, erklärte der stellvertretende Polizeipräsident Mark Roberts gegenüber der Agentur AFP.

England wird seine WM-Spiele zunächst in Wolgograd, Nischni Nowgorod und Kaliningrad bestreiten. Dort sollen dann für die britischen Polizisten eigene Kontrollzentren errichtet werden, um die russischen Kollegen vor Ort zu unterstützen. Vorsichtshalber, vermutlich in der Hoffnung auf ein Weiterkommen der Three Lions, wurden von der Britischen Botschaft auch sämtliche anderen Spielorte der WM unter die Lupe genommen.

[mb/russland.NEWS]

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