Bloomberg: EU plant „Covid-Pässe“ für in Russland und China geimpfte Personen

Bloomberg: EU plant „Covid-Pässe“ für in Russland und China geimpfte Personen

Die Europäische Union plant, das Reisen zwischen den Ländern mit Hilfe von „Impfpässen“ nicht nur für diejenigen zu erleichtern, die mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff geimpft wurden, sondern auch für diejenigen, die sich mit einem in der Union nicht zugelassenen, aber von verschiedenen Ländern genehmigten Impfstoff impfen lassen. Dabei geht es vor allem um russische und chinesische Impfstoffe, berichtet Bloomberg.

Der COVID-Pass wird aus drei Dokumenten bestehen, auf denen steht:
ob die Person gegen COVID-19 geimpft wurde;
mit welchem Medikament geimpft wurde;
welche Ergebnisse er beim Coronavirus-Test erhalten hat.

Es enthält auch den Namen des Besitzers, die Passnummer, das Geburtsdatum und Informationen über andere Details der Infektion, falls vorhanden. Jedes Zertifikat wird mit einer eindeutigen Kennung versehen.

Auf diese Weise will die EU ein System entwickeln, das den Bürgern der EU und der Länder des Europäischen Wirtschaftsraums das Reisen ermöglicht. Laut EU wird dies auch dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, so die Agentur.

Die Entscheidung, auch Impfstoffe einzubeziehen, die keine Zulassung von der europäischen Aufsichtsbehörde erhalten haben, ist wichtig. weil damit Einschränkungen für jene Länder, die solche Impfstoffe für den Notfalleinsatz in ihren Bevölkerungen zugelassen haben, vermieden werden, so Bloomberg. Zu diesen Ländern gehören insbesondere Ungarn und die Slowakei, die das russische Medikament Sputnik V zugelassen haben. Gemäß der EU-Initiative ist das Zertifikat vorübergehend bis zum Ende der Pandemie gültig.

Der russische Direktinvestitionsfonds und der Schweizer Firma Adienne Pharma & Biotech haben ein Abkommen über die Produktion des russischen Impfstoffs Sputnik V in Italien unterzeichnet. Damit wird Italien das erste Land der Europäischen Union sein, in dem der russische Impfstoff hergestellt wird. Die Produktion soll bereits im Juni am Standort Adienne beginnen, bis Ende des Jahres sollen etwa 10 Millionen Einheiten des Medikaments produziert werden.

Ende Februar dieses Jahres einigten sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf die Erstellung von elektronischen Impfzertifikaten gegen das Coronavirus. Nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird die EU-Kommission etwa drei Monate brauchen, um die technischen Grundlagen für die Zertifikate zu schaffen.

[hrsg/russland.NEWS]

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