Zuhause vor dem Fernseher: Wie Russen die Weihnachtsferien verbrachten© russland.news

Zuhause vor dem Fernseher: Wie Russen die Weihnachtsferien verbrachten

Traditionell dauern die Neujahrs- und Weihnachtsfeiertage in Russland mehr als eine Woche. Die Russisch-Orthodoxe Kirche feiert Weihnachten am 7. Januar. In diesem Jahr hatten die Russen neun Tage lang Urlaub – vom 31. Dezember bis zum 8. Januar. Das staatliche Meinungsforschungsinstitut WZIOM hat herausgefunden, wie die Russen die langen Neujahrsferien verbracht haben.

Laut der WZIOM-Umfrage waren die meisten Russen (75 Prozent) zufrieden damit, wie sie die Neujahrs- und Weihnachtsferien verbracht haben. Diese Frage stellt das WZIOM seit 2006. Dieses Mal war etwa jeder Fünfte mit seinem Neujahrsurlaub unzufrieden, was den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre darstellt.

Auf die Frage, wie sie ihren Winterurlaub genau verbracht haben, antwortete jeder zweite Russe, er habe Zeit mit Freunden und Familie verbracht (49 Prozent). 43 Prozent haben hauptsächlich ferngesehen. 24 Prozent besuchten Freunde und Familie. Die Tradition, während der Neujahrsferien zu Besuch zu gehen, verliert an Popularität. Im Jahr 2006 gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie zu Besuch waren. Weitere 22 Prozent der Befragten machten Spaziergänge, während jeweils 13 Prozent Neujahrsveranstaltungen mit Kindern oder andere kulturelle Aktivitäten besuchten. 11 Prozent der Befragten verbrachten die Feiertage aktiv und gingen Schlittschuhlaufen, Skifahren oder Schlittenfahren. Fast jeder fünfte Russe musste während der Feiertage arbeiten. Dabei arbeiteten Männer häufiger als Frauen (27 Prozent gegenüber 17 Prozent).

Gleichzeitig ist die Mehrheit der Russen (66 Prozent) der Meinung, dass die derzeitige Dauer der Neujahrsferien ausreichend ist, und nur 18 Prozent würden sich längere Ferien wünschen. Russen mit niedrigem Einkommen sprechen sich häufiger als andere für eine Verkürzung der Ferientage aus (25 Prozent). Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass zusätzliche Urlaubstage ohne Einkommen und der erhöhte Bedarf an Ausgaben für Erholung und Unterhaltung spürbar für die Geldbörse sind, stellten die Soziologen des WZIOM fest.

Anders als in Deutschland werden in Russland Geschenke nicht zu Weihnachten, sondern zu Neujahr gemacht. Die Geschenke für russische Kinder bringt die Märchengestalt Väterchen Frost. Die beliebtesten Geschenke in Russland waren in diesem Jahr Süßigkeiten, alkoholische Getränke und Delikatessen. 23 Prozent der Befragten erhielten sie. 15 Prozent bekamen Kosmetika, Schmuck und Geld. Jeder Zehnte „fand unter dem Weihnachtsbaum“ Kleidung, Schuhe (11 Prozent), Souvenirs (11 Prozent) oder Haushaltsgegenstände (Geschirr, Bettwäsche bekamen 10 Prozent). Jeder dritte Russe unter 25 Jahren bekam zu Silvester Geld geschenkt (33 Prozent gegenüber neun Prozent in der Altersgruppe über 60 Jahre).

Die Mehrheit der Russen blieben über die Feiertage zu Hause (73 Prozent). Nur ein Prozent machte Urlaub im Ausland. Von denen, die verreisten, fuhren 15 Prozent aufs Land, sieben Prozent besuchten die russische Hauptstadt und vier Prozent St. Petersburg. Die Reisekosten pro Person für eine Städtereise betrugen in diesem Jahr im Durchschnitt 17.000 Rubel (ca. 175 Euro). Dieser Wert hat sich innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt.

[hrsg/russland.NEWS]

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