Achtung: Schokoladenalarm! Wer sich für die süsse Seite von St. Petersburg interessiert, muss in den letzten Monaten das Verschwinden Schokoladentafeln und Pralinen der Marke „Krupskoi“ aus den hiesigen Geschäften bemerkt haben. Zwar verspricht der südrussische Konzern „Slawjanka“, der die Fabrik 2014 übernahm, die einheimische Marke bleibe bestehen, doch hält sich der Verdacht, dass die Confiseure aus Belgorod die Petersburger Süssigkeiten durch ihre eigene Ware ersetzen wollen.
Schon Ende vergangenen Jahres hatten die Grossverteiler von „Lenta“ bis „Real“, die bis dahin Krupskoi-Erzeugnisse mit grossem Erfolg verkauft hatten, ein Schwinden bei den verfügbaren Liefermengen festgestellt. Ganz offensichtlich hing dies mit der „Reorganisation“ der Schokoladenfabrik durch die neuen Besitzer zusammen. Denn schon im April wurde bekannt, dass die „Slawjanka“-Leitung die Mitarbeiter unter Druck setzt, entweder ins Mutterhaus im südrussischen Belgorod umzuziehen oder „auf eigenen Wunsch“ zu kündigen. Damit wurde versucht, die Zahl der ausgesprochenen Kündigungen niedrig zu halten, um nicht Gewerkschaften und Aufsichtsbehörde auf den Plan zu rufen. Mittlerweile ist der Personalbestand des Petersburger Betrieb auf rund die Hälfte der ursprünglich 300 Mitarbeiter zusammengeschrumpft.
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