Yahoo Accounts für FSB gestohlen: Kanadischer Hacker bekommt fünfjährige Haftstrafe

Ein Bürger Kasachstans und Kanadas, der 23-jährige Karim Baratow, wurde von einem Gericht in San Francisco zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 250.000 Dollar verurteilt, weil er im Interesse russischer Geheimdienste Konten von Yahoo gehackt habe, berichtet Reuters. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haft von 8 Jahren beantragt.

Baratow ist einer von vier Beschuldigten, die 2014 das US-Justizministerium wegen eines Cyberangriffes auf Yahoo anklagte, bei dem 500 Millionen Nutzerdaten gestohlen wurden. Unter den Beschuldigten sind auch zwei ehemalige FSB-Offiziere – der ehemalige leitende Beamte der 2. Abteilung der operativen Abteilung des FSB-Informationssicherheitszentrums Dimitry Dokutschajew und sein Chef Igor Schtschussin. Das Justizministerium betrachtet Baratow als einen von russischen Geheimdiensten angemieteten Hacker. Ein weiterer Beschuldigter, Alexei Belan, stehe unter dem Schutz russischer Behörden, sind sich die US-Geheimdienste sicher.

Baratow bekannte sich schuldig, sagte aber, er habe unter Zwang mit dem russischen Geheimdienst zusammenarbeiten müssen. Die Staatsanwaltschaft behauptete, dass der FSB Baratow beauftragte, Dutzende von E-Mail-Accounts unter seine Kontrolle zu bringen, indem er Yahoo hackte. US-Staatsanwälte sind davon überzeugt, dass der FSB es auf russische Journalisten, US-amerikanische und russische Regierungsbeamte sowie Mitarbeiter von Finanzdienstleistungen und andere private Unternehmen abgesehen hatte.

Der Skandal mit dem Datenleck von 500.000 Nutzern hatte den Verkauf von Yahoo an Telekommunikations-Konzern Verizon beeinflusst. Infolgedessen zahlte Verizon für Yahoo 350 Millionen Dollar weniger – statt geplanter 4,83 Milliarden belief sich die Kaufsumme nur noch auf 4,48 Milliarden Dollar.

[hub/russland.NEWS]

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