Worte des Jahres 2018 in Russland: Nowitschok und Pensijanin

Worte des Jahres 2018 in Russland: Nowitschok und Pensijanin

Mitglieder des Expertenrates vom „Zentrum zur kreativen Entwicklung der Russischen Sprache“ – bekannte russische Schriftsteller, Sprachwissenschaftler, Journalisten, Soziologen, Filmregisseure, Pädagogen, Publizisten und Philosophen – haben ihr Wort gesprochen und das Wort des Jahres gekürt. Das Nervengift Nowitschok schaffte es auf den ersten Platz. Auch Rente, Harassment oder Mundial gehören nach Meinung der Experten zu den Top Ten der wichtigsten Wörter des vergangenen Jahres.

Die aus der Skripal-Affäre bekannte Salisbury Kathedrale und Rentenreform besetzen die ersten zwei Plätze in der Liste der „Redewendungen des Jahres“. „Einmischung in die Wahlen“ landete auf den neunten Platz.

Die Experten haben auch nach Neologismen gesucht und einige interessante gefunden. Den zweiten Platz gewann das Wort Pensijanin (пенсиянин), das eine Bildung aus zwei Wörtern Pension (пенсия) und Russländer (россиянин) darstellt und so was wie „Bürger der Russischen Föderation, der sein Rentenalter bei der Einführung der neuen Rente erreicht hat“ bedeuten soll. Das Wort hat Sergej Plotnikow, ein Mitglied der Facebook-Gruppe „Neologismus des Jahres“ vorgeschlagen.

„Wir kommen als Märtyrer in den Himmel, die Angreifer werden einfach verrecken“ – dieser Satz von Präsident Putin, mit dem er vor dem Waldai-Klub das Thema eines möglichen Atomkrieges kommentierte – wurde Gewinner in der Kategorie „Anti-Redewendungen“.

Der Spruch „Der Staat hatte eure Eltern nicht gebeten, euch zu gebären“ von Olga Glazkych, Chefin des Dezernats für Jugendpolitik des Swerdlowsker Gebiets (russland.NEWS berichtete), den sie bei einem Treffen mit freiwilligen Helfern aus verschiedenen Jugendorganisationen an junge Leute richtete, schaffte es ebenso in die Top Ten der missglückten Formulierungen.

[Daria Boll-Palievskaya/russland.NEWS]

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