Wie können wir die russisch-deutschen Beziehungen verbessern?

Wie können wir die russisch-deutschen Beziehungen verbessern?

Politologen und Schriftsteller schlagen Alarm: Europa und Russland scheinen auf eine neue Eiszeit zuzusteuern, auf beiden Seiten wird zur Zeit der Ton schärfer, die in den letzten rund 30 Jahren aufgebauten diplomatischen Beziehungen leiden unter neuen Restriktionen. Es wird höchste Zeit, über Möglichkeiten nachzudenken, wie jeder Einzelne zu einer Verbesserung der Beziehungen beisteuern kann.

Oftmals beginnen Spannungen zwischen Ländern mit Meinungen, die auf Unverständnis der anderen Kultur beruhen. Schnell sind Vorurteile aufgebaut, alte Stereotypen sind fest in den Köpfen verankert und führen zur Ausgrenzung. Eine der einfachsten und gleichzeitig effektivsten Mittel, diese abzubauen, ist das Lernen der Sprache des anderen Landes. Aber nicht immer fällt es Berufstätigen leicht, sich in einer traditionellen Sprachschule anzumelden. Zu begrenzt sind die jeweiligen Kurszeiten, noch dazu bieten diese absolut keine Flexibilität, wenn ihre Arbeitszeit oder spontane Termine es erfordern. Dagegen eröffnet die innovative Idee des professionellen Privatunterrichts ganz neue Möglichkeiten des Sprachenlernens. Sie verabreden sich flexibel mit privaten Sprachlehrern, meist sogar Muttersprachlern, direkt in ihrer Nähe und stimmen ihre Zeiten aufeinander ab. Mit Hilfe zum Beispiel von privaten Russischkursen in Berlin erhalten Sie einen besseren Einblick in die Denkweise russischer Menschen. Dies hilft, Spannungen abzubauen und sich durch interkulturellen Austausch besser zu verstehen.

Das Erlernen einer Fremdsprache hilft, die Grenzen in den Köpfen abzureißen.

Unkenntnis und westliche Medien

Die Sprache ist einer der größten Hürden in den russisch-deutschen Beziehungen. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes *) sprachen im Jahre 2016 lediglich 2,49 Millionen Personen russisch, andere Quellen gehen sogar von einer noch kleineren Zahl aus. Das bedeutet, dass weniger als 3 Prozent der Deutschen dieser Sprache mächtig sind und folglich auf die Informationen über Russland angewiesen sind, die westliche Medien in Deutsch oder Englisch ausstrahlen. Und die sind, so Politologen, weder repräsentativ noch objektiv.

*) Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2016, Tabelle 1

So weist einer der führenden Russland-Experten, der Politologe Alexander Rahr, in einem Interview zu seinem neuen Buch „Anmaßung“ darauf hin, dass die westlichen Medien lediglich Regimekritikern Wort verschaffen, die aber weniger als 5 Prozent der öffentlichen Meinung in Russland wiedergeben. Dies führt zu einem verzerrten Bild der Russen in der deutschen Bevölkerung und ist teilweise verantwortlich für die dramatische Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und Deutschland.

Daher ist ein besseres Verständnis zwischen beiden Ländern dringend erforderlich, bevor Russland und Deutschland wieder in eine Phase des Kalten Krieges eintreten. Das Erlernen der russischen Sprache kann ein erster Schritt dazu sein und das Verständnis auf beiden Seiten fördern.

Die Entwicklung der Beziehungen im Wandel der Geschichte

Die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland waren in ihrer fast tausendjährigen Geschichte von einem großen Wandel und einem stetigen Auf und Ab gekennzeichnet. Im Mittelalter kam es zwischen der deutschen Hanse und den russischen Fürstentümern zwar zu ausgeprägten Handelsbeziehungen, aber auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Im 19. Jahrhundert bemühte sich Bismarck um ein Gleichgewichtsbündnis, aber der scheinbare Frieden war nur von kurzer Dauer und endete im Ersten Weltkrieg.

Während der Weimarer Republik hielten die Spannungen zwischen den beiden Machtblöcken an und gipfelten im Zweiten Weltkrieg. Die Teilung Europas in einen westlichen und einen östlichen Pakt und die Phase des Kalten Krieges waren der vorläufige Tiefpunkt der diplomatischen und menschlichen Beziehungen, der erst nach der Wiedervereinigung im Jahre 1989 langsam zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern führte.

COMMENTS