Die Geheimdienste der USA und europäischer Länder haben keinen einzigen Beweis für die Theorien gefunden, dass Russland etwas mit einer Reihe von Unterseekabelbrüchen zu tun hat. Das schreibt schreibt die Washington Post (WP) unter Berufung auf anonyme Quellen in den Geheimdiensten. Seit Moskaus Einmarsch in die Ukraine wurden auffällig oft Unterseekabel in der Ostsee zwischen Nato-Partnern beschädigt.
Die Quellen der Zeitung waren an der Untersuchung von drei Vorfällen beteiligt, bei denen in den vergangenen 18 Monaten Unterseekabel gerissen waren. In allen Fällen wurden Schiffe auf dem Weg von oder nach russischen Häfen verdächtigt, den Schaden absichtlich verursacht zu haben. Auf der Liste steht auch ein Vorfall vom Dezember, bei dem das Handelsschiff Eagle S das Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland beschädigte. Die finnischen Behörden beschlagnahmten den Tanker, und Nato-Generalsekretär Mark Rutte kündigte verstärkte Patrouillen in der Ostsee an, um die Sicherheit der Infrastruktur zu gewährleisten.
US-Beamte erklärten gegenüber der WP, dass in jedem der untersuchten Fälle „klare Aussagen“ gemacht worden seien, dass es sich wahrscheinlich um Unfälle gehandelt habe und dass es keine Beweise für ein russisches Verschulden gebe. Trotz des anfänglichen Verdachts auf eine russische Beteiligung seien Beweise gesammelt worden, die das Gegenteil nahelegten, sagte ein EU-Beamter. Die Quellen der Zeitung äußerten sich nicht zu Details der Untersuchung. Es gebe aber Hinweise darauf, dass vor allem unerfahrene Crews auf schlecht gewarteten Schiffen dafür verantwortlich seien.
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