Auf Anweisung von Präsident Putin bereitet das russische Kommunikationsministerium eine massive Verstärkung der Kontrolle im russischen Internet vor. Der Kreml will ein Verzeichnis aller DNS und IP-Adressen in Russland anlegen, um ähnlich wie in China den Datenverkehr lückenlos zu kontrollieren. Begründet wird dieser Schritt wie sämtliche Zensur-Instrumente als Sicherheitsmassnahme.
Wie das Internetportal online812 soll damit praktisch der gesamte Inhalt des Ru-Nets gespeichert und gefiltert werden, was nicht nur eine aufwändige, sondern auch kostspielige Aktion bedeutet. Offiziell soll damit die russische Internetsphäre vor Cyberattacken oder einer Abschaltung durch das Ausland geschützt werden. In diesem Zusammenhang stellen Kritiker die Frage, warum dazu die Registrierung sämtlicher IP-Adressen nötig sind.
Sie sehen das Ganze als Vorwand, um in Russland ein autonomes und zensuriertes Internet wie beispielsweise in China aufzubauen. Wie bereits im vergangenen Jahr bekannt wurde, testete die Regierung (ohne dies offiziell zu bestätigen) in der russischen Provinz die Abschaltung des Internets. Dabei wurde festgestellt, dass der Datenstrom vom Ausland über zahlreiche inoffizielle Verbindungen aufrechterhalten wurde.
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