Weihnachtskonzerte mit Michail Jurowski & Vsevolod Grivnov

Sergej Prokofjew: Szenen aus dem Ballett „Der Narr“ op. 21
Sergej Rachmaninow: Auswahl aus den Liedern op. 14, 21, 26, 34 und 38 in der Fassung für Tenor und Orchester von Wladimir Jurowski
Alexander Borodin: Sinfonie Nr. 2 h-Moll

Die drei Komponisten des Abends im Albertinums verbindet nicht nur, dass sie alle aus Russland stammen: sie haben auch alle einen wichtigen Teil ihrer Ausbildung in Sankt Petersburg verbracht. Im Alter von 15 Jahren begann Prokofjew sein Studium am St. Petersburger Konservatorium, zuvor hatte er Klavierunterricht von seiner Mutter und Kompositionsunterricht von Gliève bekommen. Das Ballett „Der Narr“ op. 21, dessen Szenen das Konzert eröffnen, basiert auf einer Sammlung russischer Volksmärchen und entstand als Auftragswerk für Serge Diaghilew, den Prokofjew unmittelbar nach seinem Studium in London kennenlernte. Es war das erste Werk, mit dem er seinen Auftraggeber zufrieden stellen konnte.

Auch Sergej Rachmaninow war Schüler am St. Petersburger Konservatorium, allerdings 22 Jahre früher. Nach seinem Studium wurde Rachmaninow durch seine Konzerte in Russland schnell bekannt und stand Tschaikowsky bis zu dessen Tod sehr nahe. Eine Auswahl aus den Liedern op. 14, 21, 26, 34 und 38 in der Fassung für Tenor und Orchester von Wladimir Jurowski steht bei den Weihnachtskonzerten der Dresdner Philharmonie im Mittelpunkt und wird vom Solisten Vsevolod Grivnov, dirigiert von Michail Jurowski, gesungen. Der Vater des Dirigenten, nicht zu verwechseln mit dem zeitgenössischen Dirigenten Wladimir Jurowski, mit dem Vsevolod Grivnov auch schon öfters mit Rachmaninow aufgetreten ist, hat dessen Lieder für Tenor und Orchester transkribiert. Michail Jurowski genoss nicht nur durch die Bedeutung seines Vaters als Komponisten musikalische Ausbildung auf höchstem Niveau am Moskauer Konservatorium. Seine Verbundenheit zu Dresden wird deutlich, wenn man an seine Zeit als ständiger Dirigent an der Semperoper von 1889 bis 1996 zurückdenkt. 1993 dirigierte er Rachmaninows „Francesca da Rimini“ bei den Dresdner Musikfestspielen und ebenfalls viele Vorstellungen am Bolschoj Theater, an dem der Tenor Vsevolod Grivnov die Position des Ersten Solisten innehat. Die Lieder von Sergej Rachmaninow sind für den Moskauer kein Neuland: er stand damit schon mal mit dem Norrköping Symphony Orchestra auf der Bühne.

Alexander Borodins II. Symphony beendet die Weihnachtskonzerte im Albertinum. Sie entstand in der Zeit von 1871 bis 1876 und wurde ein Jahr später uraufgeführt. Zusammen mit der unvollendet gebliebenen Oper „Fürst Igor“ gehört sie zu den bedeutendsten Werken des Russen. Borodins Kompositionstalent wurde früh deutlich: mit neun Jahren schrieb er seine erste Klavierpolka und im Alter von 14 Jahren ein Konzert für Flöte und Klavier in D-Dur. Auch er studierte in St. Petersburg, allerdings nicht am Konservatorium, sondern an der medico-chirurgischen Akademie.

21.12., 22.12., 25. und 26.12.2013, jeweils um 19.30 Uhr

Dresdner Philharmonie
Kulturpalast am Altmarkt
01005  Dresden

 

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