Was von der WM 2018 übrig bleibt

Was von der WM 2018 übrig bleibt

Ein Bild bleibt von der WM 2018 garantiert in Erinnerung: Der russische Präsident Wladimir Putin überreichte dem französischen Kapitän Hugo Lloris die WM-Trophäe im strömenden Regen. Während Putin dabei seinen eigenen Regenschirm hingehalten bekam, blieb FIFA-Präsident Gianni Infantino nichts anderes übrig, als im Moskauer Regen stehen zu bleiben. Doch was bleibt sonst noch übrig von der WM 2018, vor allem was die Stadien betrifft?

Die Vereine freuen sich

An ein paar Orten geht es weiter wie bisher und die Erstliga-Vereine nutzen die großen, teilweise für die WM neu gebauten Stadien. Das ist im Spartak-Stadion ebenso der Fall wie in St. Petersburg, wo die neu gebaute Riesen-Arena mit mehr als 67 000 Plätzen von Zenit St. Petersburg für die Spiele in der Premjer Liga und in der Champions League genutzt wird. Spartak Moskau spielt 2021/22 immerhin in der Europa League Auch Rubin Kazan und der FK Rostov dürfen sich dank der WM über erneuerte und vergrößerte Stadien freuen, sind allerdings in der aktuellen Saison nicht international vertreten.

Speziell die Gazprom-Arena in St. Petersburg ist seither sehr gut genutzt worden, notabene für zahlreiche Spiele bei der EURO 2020. Im Frühjahr 2022 wird in St. Petersburg zudem das Finale der UEFA Champions League ausgetragen. Die Fußball-Quoten der Experten sagen dabei allerdings eher keinen Heimsieg voraus. Favoriten auf den Sieg in der Champions League sind bei bet365 per 13. Oktober 2021 viel eher Manchester City (Quote 5,50), der FC Bayern München (5,60) oder Paris St. Germain (6,00). Zenit St. Petersburg hingegen kommt auf eine Quote von 501,00 – das gilt als schon fast chancenlos.

Rückbau und andere Nutzung

Vielerorts gibt es trotz WM-Stadion keinen Erstliga-Verein, der das Stadion sinnvoll nutzen könnte. So ist die spezielle Konstruktion in Jekaterinburg, wo hinter beiden Toren Tribünen montiert wurden, die aus dem Stadion herausragten, wieder zurückgebaut worden. In Kaliningrad, Nischni Nowgorod und Saransk spielen die lokalen Vereine jeweils nur in der zweithöchsten Liga. Diese zieht deutlich weniger Zuschauer an als die Top-Vereine in der Premjer Liga.

In Sochi haben sich Investoren gefunden, die versuchen, einen Verein in der obersten Spielklasse des russischen Fußballs zu etablieren. Das Fisht-Olympiastadion, das schon für die Winterspiele 2014 genutzt worden war, erlebte einige der aufregendsten Partien während der WM 2018. Dazu zählten das spektakuläre Unentschieden zwischen Spanien und Portugal in der Vorrunde, aber auch das packende Duell zwischen Gastgeber Russland und dem späteren Finalisten Kroatien. Die heroisch kämpfenden Russen mussten sich dabei erst im Elfmeterschießen geschlagen geben.

Investoren gesucht

Um den Betrieb der großen Arenen auf viele weitere Jahre hinaus garantieren zu können, bedarf es an vielen Orten Investitionen. Dabei geht es nicht alleine um die Infrastruktur, die im Schuss bleiben soll. Vor allem gilt es sicherzustellen, dass die Stadien von Vereinen genutzt werden, die auch das nötige zahlende Publikum anlocken. Doch während man in Sochi kurzerhand ähnlich wie in der KHL einen neuen Verein hochgezogen hat, dürfte dies an anderen Orten eher schwierig werden. Selbst das traditionsreiche Luschniki-Stadion, dessen Wurzeln in die 1950er-Jahre zurückgehen, hat aktuell keinen regelmäßigen Nutzer. Entsprechend dürfte man in vielen der zwölf WM-Stadien in nächster Zeit viele andere Dinge und nicht nur Fußball zu sehen bekomme.

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