Was Russen vom kommenden Jahr erwarten©russland.news

Was Russen vom kommenden Jahr erwarten

Fast ein Drittel der Russen (29 Prozent) befürchtet Inflation und steigende Preise im Jahr 2023. Diese Sorge ist vor allem bei Befragten mit Hochschulbildung verbreitet (38 Prozent). 27 Prozent der Russen erwarten einen Rückgang ihres Einkommensniveaus. Meistens sind es Männer. Angst um ihre Kinder, sollte ihnen etwas zustoßen, haben 25 Prozent der Russen. Dies sind die Ergebnisse einer Untersuchung der multidisziplinären Denkfabrik NAFI.

Darüber hinaus haben 20 Prozent der Befragten Angst vor einer neuen Pandemie. Weitere Ängste der Russen sind terroristische Anschläge (jeder Fünfte befürchtet dies). Jeder Zehnte hat Angst davor, einen Kredit nicht rechtzeitig zurückzahlen zu können (11 Prozent), oder davor entlassen zu werden (9 Prozent). Zu den weiteren Befürchtungen, die von nicht mehr als 10 Prozent der Befragten geteilt werden, gehören der Mangel an lebensnotwendigen Gütern, Lebensmitteln oder Medikamenten (8 Prozent), Naturkatastrophen oder die Gefahr, verletzt zu werden (jeweils 7 Prozent) sowie die fehlende Möglichkeit zu reisen (6 Prozent).

Gleichzeitig erwarten 74 Prozent der Befragten, dass es im nächsten Jahr mehr positive als schlechte Ereignisse geben wird. Die positivste Einstellung zur Zukunft zeigt die wirtschaftlich aktivste Bevölkerungsgruppe – Russen im Alter von 35 bis 44 Jahren (77 Prozent). Bei Männern und Frauen ist der Anteil derer, die für 2023 Gutes erwarten, gleich hoch – jeweils 74 Prozent. Fast jeder vierte Einwohner Russlands (24 Prozent) glaubt, dass sich im nächsten Jahr das Schlechte und das Gute in seinem Leben die Waage halten werden.

Nur zwei Prozent der Russen sehen das kommende Jahr äußerst negativ und glauben, dass ihnen persönlich mehr Schlimmes widerfahren wird. In den meisten Fällen handelt es sich um junge Menschen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren (5 Prozent).  Gleichzeitig hat die große Mehrheit der Russen – 92 Prozent – Angst vor schlimmen Ereignissen, die im Jahr 2023 eintreten könnten. Nur acht Prozent der Russen haben überhaupt keine Befürchtungen für das kommende Jahr.

Auf die Frage, wie sie ihren Seelenfrieden zu bewahren versuchen, antworteten 31 Prozent bis 46 Prozent der Russen, dass sie sich einfach „nicht mit negativen Gefühlen aufhalten“ wollen. Die Umfrage zeigt also, dass die Russen sowohl materielle als auch immaterielle Befürchtungen für das kommende Jahr haben. Nach der „militärischen Sonderoperation“ wurde im Rahmen dieser Studie nicht gefragt.

Für die Umfrage vom NAFI Analytical Center im Dezember 2022 wurden 1.600 Personen ab 18 Jahren in ganz Russland befragt. Die Stichprobe basiert auf offiziellen Statistiken von Rosstat und repräsentiert die russische Bevölkerung nach Geschlecht, Alter, Bildungsgrad und Siedlungstyp.

[hrsg/russland.NEWS]

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