[Hanns-Martin Wietek] Ganz nach dem Vorbild eines berühmten Politikers, nämlich Konrad Adenauers, sagte – nein, das traute er sich denn doch nicht – dachte sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden,“ und verkündete unbefangen:
„Von Russland geht keine unmittelbare Gefahr für einen Bündnispartner aus, Russland ist unser Nachbar und Russland wird unser Nachbar bleiben”, so NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (DPA). Und weiter: man müsse sich um einen Dialog und Deeskalation bemühen.
Noch vor weniger als einem Jahr – ja noch vor wenigen Wochen sogar vor wenigen Tagen noch – wurde Russland als eine ebenso große Bedrohung für den Weltfrieden angesehen wie der terroristische IS.
Heute sagt Stoltenberg bezüglich dieser Gleichstellung: „Der IS ist etwas vollkommen anderes. Er ist für zahlreiche Terroranschläge in Hauptstädten von Nato-Staaten verantwortlich.“
Die Russlandfreundlichkeit von Präsident in spe Trump und seines Außenministers kommentierte er mit den Worten: Er glaube, “dass es wichtig ist, mit den Russen zu reden. Das sagen auch die Deutschen. Es gibt keinen Widerspruch zwischen Abschreckung, Verteidigung und Dialog”.
Nun, warum es von Bedeutung ist, dass das „auch die Deutschen“ sagen, und wer diese Deutschen sind, führte er auch nicht weiter aus.
Aber ich glaube diese Meinungsänderung ist keine tiefschürfende Erkenntnis, keine Weisheit nach nächtelangen Grübeleien, sondern ein schlichtes „Fähnchen nach dem Wind Hängen“.
Obama, Clinton und ihre Partei sind „Russenhasser“, Trump will gemeinsam mit Russland gegen den Terrorismus kämpfen. Also gilt es für Stoltenberg, sich den neuen Gegebenheiten – egal wie sie sind – anzupassen. Noch vor ca. 25 Jahren nannte man diese Leute „Wendehälse“. Aber besser gewendete Hälse als gebrochene Genicke.
Ganz nebenbei, weshalb er trotzdem tausende von Soldaten und schweres Kriegsgerät an die „Ostfront“ verlegt, erklärte er nicht – aber vielleicht war seine tiefschürfende Erkenntnis doch noch nicht tief genug oder der Wind für sein Fähnchen war noch nicht kräftig genug.
(Hanns-Martin Wietek/russland.ru)
Ps. Um einer Flut von Kommentaren zuvorzukommen:
Es wird auch behauptet der berühmter Schwabe Robert BOSCH, Gründer
der Firma Bosch habe (noch vor Adenauer) gesagt und das im Original:
„Was goht mi mei saudomms G’schwätz vo geschtr aa“.
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