[Ulrich Heyden] Ein Punk-Sänger aus Schachtjorsk unterstützt die Separatisten, will aber nicht schießen. Drängten konservative Kreise im Kreml den Militärchef der Donezk-Armee zum Rücktritt?
„Hallo! Wie geht’s?“ Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine schwache Stimme. Nur mit Mühe erkenne ich sie. Es ist die Stimme des Punk-Sängers, der noch nicht ganz wach scheint. Es ist Montagmorgen. Den Musiker traf ich im März in der Stadt Schachtjorsk. Die von Kohleschächten umgebene Bergarbeiterstadt liegt 55 Kilometer östlich von Donezk.
Der Sänger – nennen wir ihn Sergej, in der Ukraine ist das Nennen von Namen heute gefährlich – wohnte damals in einem Wohnwagen und bewachte einen Picknick-Platz für Bergarbeiter. Draußen regnete es. Auf dem Bett räkelte sich eine Katz. Wir tranken Tee und ich hörte mit Kopfhörern eine CD seiner Band „Djen Triffidow“.
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