Was die Weltmeisterschaft 2018 in Russland bewirkt hat

Die Fußball Weltmeisterschaft ist das Großereignis überhaupt. Nicht nur weil sie alle vier Jahre stattfindet oder den wohl populärsten Sport vertritt, sondern deshalb, weil sich der Blick der Welt auf das Gastgeberland richtet. Das Land, welches die Weltmeisterschaft ausrichtet, muss sich nicht nur von der FIFA langfristig und beschwerlich prüfen lassen, sondern sich umfassender Kritik stellen. Auch Deutschland wurde im Jahr 2006 von anderen Ländern zuerst kritisch betrachtet, nach Abschluss aber änderte sich die Meinung über das Gastgeberland. So war es mit Afrika im Jahr 2010 und Brasilien vier Jahre später ebenfalls. Der positive Nebeneffekt an der großen Popularität des sportlichen Ereignis ist, dass Missstände aber auch positive Aspekte in einem Land behandelt und diskutiert werden. In diesem Sinne ist Russland keine Ausnahme. Es hat sich um eine gute Weltmeisterschaft bemüht und die Welt sah eine tadellose Umsetzung.

Die Welt schaut nach Osten

Immer wenn große sportliche Ereignisse näherrücken, nehmen die Berichterstattungen über das Land, dessen Probleme, kritische Aspekte aber auch über die Kultur und positive Seiten stark zu. So war es beispielsweise auch mit Südkorea, welches im selben Jahr wie die Weltmeisterschaft in Russland, die olympischen Winterspiele ausrichtete. Es gab viele Nachrichten über das Land, dessen Gesellschaft, Vergangenheit als auch aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen mit dem Nachbarland Nordkorea. Als das dann auch noch eine Gruppe von Sportlern für die Teilnahme an den Spielen entsandt, verfolgte die Welt das Ereignis. Russland musste sich ähnlichen Herausforderungen und Kritiken stellen. Dabei wurden verschiedene Aspekte des Landes behandelt und diskutiert.

Die politische Situation

Die außenpolitischen Aktivitäten des Landes waren wohl der größte Kritikpunkt. Dabei rückte die Weltmeisterschaft, welche von einigen Stimmen auch als „Putins Spiele“ bezeichnet wurden, das Land deutlich in ein besseres Licht. Nicht nur, weil sich das Land sehr darum bemühte, ein guter Gastgeber zu sein, sondern weil sich die Welt ausführlicher mit dem Land beschäftigte. Die außenpolitischen Aktivitäten haben aber dazu geführt, dass viele dem Gastgeber kritisch gegenüberstanden. Des Weiteren wurde die Sicherheit des Landes und der Besucher, die Meinungsfreiheit, die Pressefreiheit die politische Freiheit der Russen selbst aber auch die Infrastruktur bemängelt. Letztendlich hat sich aber keine der Ängste oder Befürchtungen als eine reale Bedrohung bewahrheitet. Die Sicherheitskräfte kümmerten sich bestens um die angereisten Zuschauer und Ausschreitungen der gefürchteten Hooligans wurden ebenfalls verhindert. Das sorgte nicht nur für einen reibungslosen Ablauf ohne Zwischenfälle, sondern für eine positiven Wahrnehmung, hinsichtlich der Sicherheit und politischer Stabilität Russlands im Ausland.

Die gesellschaftliche Situation

Natürlich wurde auch die gesellschaftliche und innerpolitische Situation des Landes unter die Lupe genommen und kritisch betrachtet. Während der WM staunten viele Besucher des Landes dann über die Offenheit und Gastfreundlichkeit der Russen. Die ausgelassenen Gastgeber ließen alle Vorurteile verblassen und feierten zusammen mit der Welt. So kam es, dass beispielsweise die Nikolskaja Straße in Moskau, die eigentlich hochgesichert war, dann bereits am ersten Spieltag zur Fanzone mit ausgelassenen Feierlichkeiten wurde. Bei solchen mehr oder weniger spontanen Events wurde vollste Toleranz und Freiheit geboten. Darunter auch politische Themen, welche auf die Kritikpunkte im eigenen Land hindeuteten. Darüber wurde nur am Rande berichtet und diese Berichte wurden nicht in der Sportschau übertragen, welche die meisten Menschen zu dieser Zeit verfolgten. Aber trotz der vergleichsweise minimalen Medienberichte war die Fokussierung auf soziale, innerpolitische als auch gesellschaftliche Themen ein Erfolg. Abschließend muss man erwähnen, dass Russland, das größte Land der Welt, natürlich nicht an jedem Ort von der Weltmeisterschaft profitierte. Hinsichtlich der Infrastruktur oder sozialer Brennpunkte im Land, ist es nicht möglich, dass alle Städte und Bereiche an dem Erfolg der Weltmeisterschaft profitierten. Zudem ist auch die Weltmeisterschaft nach einem Monat vorbei und die Euphorie, die das ganze Land erfasste und mitriss, kann nicht ewig halten. Das Image des Landes konnte dank der Weltmeisterschaft zahlreiche Pluspunkte verzeichnen.

Der sportliche Erfolg der Weltmeisterschaft im eigenen Land

Bei den Diskussionen über die Politik, die Gesellschaft oder den vielen soziale Themen des Landes, welches die Weltmeisterschaft ausrichtet, darf man nicht vergessen, dass es trotz allem immer noch um Sport geht und dieser sollte eigentlich im Fokus stehen. Vor Beginn stand das russische Team unter Dopingverdacht und die Testspiele der Nationalmannschaft waren nicht unbedingt von Erfolg und vielen Toren gekennzeichnet. Mit dem ersten Spiel der Weltmeisterschaft zeigte aber das Team seine Qualitäten. Mit einem mehr als überzeugenden 5:0 Sieg gegen Saudi-Arabien und einem 3:1 Sieg gegen Ägypten machte das Land dann endlich fußballerisch auf sich aufmerksam und sorgte im ganzen Land für Freude und Euphorie. Zwar war im Achtelfinale gegen Kroatien bereits Schluss für das Gastgeberland, aber sowohl die Landsleute als auch andere Nationen lobten die gesamte Mannschaft für die überragende Leistung und Hingabe. Mit den überraschenden Erfolgen bei der Weltmeisterschaft machte der russische Fußballverband einen großen Schritt nach vorne. Aber nicht nur der Fußball ist in Russland populärer geworden. Seit der olympischen Winterspiele in Sotschi im Jahr 2014 rückte der Sport in Russland mehr in den Fokus und erfreut sich über immer mehr aktive Teilnehmer, Talentförderungen als auch Zuschauer. Sowohl die Weltmeisterschaft, internationale Sportevents sowie die Winterspiele haben das Land sportlich sehr weit nach vorne gebracht und das Image im positiven Sinne stark beeinflusst.

Der wirtschaftliche Aspekt der Weltmeisterschaft

Die Länder bemühen sich nicht ohne Grund um die Weltmeisterschaft und stocken ihre gesamte Infrastruktur auf. Zu so einem Ereignis dieser Ausmaße strömen gewaltige Menschenmengen in das Land, welche unterhalten und versorgt werden wollen. Lokale, Bars, Restaurants, Supermärkte, Hotels, Gaststätten als auch öffentliche Verkehrsmittel müssen in ausreichender Anzahl vorhanden, erreichbar und nutzbar sein. Diese Punkte werden von dem FIFA Prüfungskomitee bewertet, sowie die politische-, soziale- und Sicherheitslage. Wenn die Herausforderungen einer WM bewältigt werden können, darf sich das Land für die WM bewerben. Um die Vorgaben der FIFA zu erfüllen, wird an vielen Ecken neu gebaut und renoviert. Schlussendlich lohnt sich aber die Abhaltung einer Weltmeisterschaft. Sowohl für das Land als auch dessen Bewohner. Ein Sache, in welcher die WM in Russland andere Weltmeisterschaften weit hinter sich ließ, waren die Summen der Sportwetten. Bei noch keiner Weltmeisterschaft waren die Quoten so profitabel und die Wettoptionen so vielfältig, wie auf www.fussball.com nachzulesen ist. Als Resümee war die Weltmeisterschaft in Russland ein voller Erfolg für das Land und den Sport.

 

 

 

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