Warum sich Kryptowährungen nicht als Zahlungsmittel eignen

Bitcoin und Etherum, Dogecoin und Ripple, ShibaInu, alles Begriffe die mittlerweile auch vielen Deutschen etwas sagen dürften. Die Beliebtheit von Kryptowährungen als Investitionsmöglichkeit ist ungebrochen und sicherlich sind hier noch viele Möglichkeiten gegeben um an schnelles Geld zu kommen. Doch Kryptowährungen, so wie wir sie heute kennen, eignen sich in der Regel nicht als Zahlungsmittel, zumindest nicht sonderlich gut. Aber warum ist das so?

Zum einen sind Kryptowährungen derzeit viel zu Volatil. Hiermit ist der schwankende Kurs gemeint der zu einem großen Problem führen kann. Kryptowährungen reagieren schnell und teilweise sehr heftig auf Marktentwicklungen. Das kann dazu führen das sich der Wert einer Kryptowährung innerhalb von Minuten drastisch ändern kann. Da viele Systeme die mit Bitcoin und Co. Handeln zusätzlich automatisiert sind wird dieser Effekt schnell verstärkt. Würden wir nun davon ausgehen das sich ein Kunde mit Bitcoin auf dem Konto in ein Café setzt und Summe X ausgibt für Kuchen, Kaffee und vielleicht ein Eis, kann es durchaus passieren das der Preis, zur Bestellung ein komplett anderer ist, wie bei der Bezahlung. Im schlimmsten Fall hat der Kunde nicht einmal mehr die benötigte Summe Bitcoin auf dem Konto.

Auch im klassischen Warenhandel, also zwischen Geschäften und Großlieferanten kann das zu Problemen führen. Die stark schwankenden Kurse können dafür sorgen das eine große Bestellung für einen Supermarkt, die vielleicht 1 Bitcoin kostet plötzlich bei Lieferung 10.000€ teurer ist wie bei der Bestellung. Hierbei müsste entweder das Ladenlokal oder der Lieferant das Risiko übernehmen, das der vereinbarte Preis zu Vertragsabschluss seinen Wert massiv ändern könnte.

Das sind Dinge die natürlich vollkommen unpraktisch sind, dazu kommt aber auch das eine Transaktion mit Bitcoin gerne einmal mehrere Stunden oder Tage dauern kann, wenn man nicht bereit ist eine hohe Gebühr zu zahlen. Wer einmal etwas mit Bitcoin kauft der zahlt diese Gebühr vielleicht, aber bei einem Monatseinkauf in 6 verschiedenen Geschäften kann sich sowas schnell zu einer ungünstigen Summe läppern.

Ganz anders ist das beim Handel mit Bitcoin. Mittels Handy Apps wie Bitcoin Up ist es möglich Bitcoin in Echtzeit zu handeln. Hier fallen zwar in der Regel auch Gebühren an, diese sind aber bei weitem nicht so hoch wie sie es bei „normalen“ Bitcoin Überweisung wären. Stellt sich nur die Frage warum das so ist?

Diese Frage ist recht leicht zu beantworten, ein Bitcoin Händler führt für seine Mitglieder keine eigenen Bitcoin Konten. Hier handelt man mit einem virtuellen Konto das beim Händler selbst geführt wird. Die Teilnehmer an einem Marktplatz zahlen ihre Kryptowährungen ein, die der Händler dann verwaltet. Die Summen die später gehandelt werden, werden mit einem eigenen Echtzeitsystem gehandelt, nicht direkt auf der Bitcoin Blockchain. Erst wenn ein Kunde eine Auszahlung tätigt werden wirklich Bitcoin Transaktionen durchgeführt. Das praktische daran ist das ein solches Vorgehen massiv weniger Energie und Zeit kostet wie eine normale Bitcoin Transaktion, die in der Regel wirklich sehr viel Strom verbraucht. Damit wird vor allem sichergestellt das der Handel schnell von statten gehen kann. Anderenfalls wäre es auch gar nicht möglich Handel mit Kryptowährungen zu betreiben wenn zwischen einzelnen Transaktionen mehrere Stunden Zeit vergehen würden.

Man sieht also schnell das Bitcoin und Co. Sich kaum dazu eignen als reguläres Zahlungsmittel eingesetzt zu werden. Natürlich gibt es auch Staaten die da anders denken. Im südamerikanischen El Salvador zum Beispiel ist der Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt worden. Fraglich wie die Kursschwankungen dort von kleinen Läden aufgefangen werden sollen. Hier fehlen aktuell noch Rückmeldungen und reale Erfahrungen mit der Währung. El Salvador gehört aber auch zu denk Ländern die staatliche Bitcoin Verarbeitung eingeführt haben. Somit sollte klar sein wo die Intention her kommt den Bitcoin im ganzen Land zu mehr Akzeptanz zu verhelfen.

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