Oxana Dmitrewa, die aussichtsreichste Herausforderin des bisherigen Gouverneurs Georgi Poltawtschenko, brachte die erforderlichen Unterschriften nicht zusammen, um sich für die kommenden Gouverneurswahlen zu registrieren. Erstaunlicherweise hatten die schwächsten Gegner keine Mühe beim Unterschriftensammeln – die Wahlen im September verkommen dadurch praktisch zur einer Farce.
Hätte Oxana Dmitrewa von der Partei “Gerechtes Russland” (SR) an den Wahlen am 14. September teilnehmen können, so wäre die Sache spannend geworden. Bereits jetzt konnte sie laut einer Umfrage auf 16 Prozent der Wählerschaft zählen. Zwar unterstützen 39 Prozent Georgi Poltawtschenko, aber die übrigen 35 Prozent zeigten sich noch unentschlossen. Aus diesem Stimmenpotential hätte sich Dmitrewa zweifellos noch einen schönen Teil holen können. Denn bezüglich Charisma ist sie dem öffentlichkeitsscheuen und wortkargen Poltawtschenko von der Kremlpartei “Einiges Russland” deutlich überlegen.
“Wahl ohne Auswahl”
Doch darauf liess man es nicht ankommen – es wird gewissermassen eine Wahl ohne Auswahl, denn Dmitrewa wird gar nicht erst an den Start gehen. Als sie Ende letzter Woche ihre Unterlagen bei der städtischen Wahlkomission deponierte, waren darunter lediglich 111 der geforderten 156 Unterschriften von Munizipalabgeordneten. Zwar hatte im letzten Moment noch Anatoli Golow von “Jabloko” die Kandidatur zurückgezogen und seine Unterschriften an Dmitrewa abgetreten, doch hatte sie von den versprochenen 30 Unterschriften letztlich nur drei bekommen. Im übrigen erklärte die Wahlkomission noch fünf der eingereichten Unterschriften Dmitrewas als Doubletten für ungültig.
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