Wahlergebnisse Überblick

Am vergangenen Sonntag fanden in Russland an dem gesetzlich festgelegten einzigen Wahltag, dem 9. September, rund fünftausend Wahlen auf verschiedenen Ebenen statt. Die russischen Bürger wählten die Vorsitzenden von 26 föderalen Subjekten (Bundesebene) und die Abgeordneten von 16 Regionalparlamenten.

Bei der Wahl der Gouverneure der vier russischen Regionen Primorje und Chabarowsk, der Republik Tschakassien und der Region Wladimir kam es zu spannenden Kämpfen. Da keiner die 50-Prozent-Marke erreichte, werden die Kandidaten zu einer zweiten Runde antreten.

Im Primorje Oblast werden der Kandidat von der Partei „Einiges Russland“ Andrei Tarasenko (46,56% der Stimmen) und der kommunistische Andrei Ischenko (24,64%) gegeneinander antreten. Im Oblast Chabarowsk kamen der Kandidat der LDPR Sergey Furgal (35,81%) und der amtierende Gouverneur Wiatscheslaw Shport (35,62%) in die zweite Runde. In der Republik Tschakassien wird es eine Wahl zwischen dem Kandidaten der Kommunistischen Partei (KPdRF) Valentin Konovalov (44,81%) und der Einheitspartei Viktor Zimin (32,42%) geben. Im Oblast Wladimir gehen die amtierende Gouverneurin Svetlana Orlova (36,42%) und der Kandidat der Liberal-Demokratische Partei Wladimir Sipiagin (31,19%) in die zweite Runde.

Das interimistische Oberhaupt des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen wurde am Vorabend von den Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung als Gouverneur genehmigt – er wurde mit 30 Jahren der jüngste Gouverneur in Russland.

In anderen Regionen war die Wahl des Gouverneurs insgesamt ohne Überraschungen. In der Region Krasnojarsk gewann der amtierende Gouverneur Alexander Uss (60,19%), in der Region Samara – Dmitry Azarov (72,65%), in der Region Tjumen – Alexander Moor (65,86%), in der Region Nischni Nowgorod – Gleb Nikitin (67,75%), in der Region Pskow – Michail Vedernikov (70,68%), in dem Gebiet Kemerowo – Sergei Tsivilev (81,29%). Der derzeitige Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, wurde mit 62,52%wiedergewählt.

In der Region Samara gab es zusätzliche Wahlen zur Staatsduma. Alexander Khinshtein, der Berater des Direktors von Rosguardia (Einheitliches Russland), kehrt in das Unterhaus des Parlaments zurück: Er gewann im 158. Bezirk mit 56,98% der Stimmen.

Bei der Wahl des Moskauer Bürgermeisters wurde der amtierende Bürgermeister Sergei Sobjanin, basierend auf 99% der Stimmzettel mit 70,02% der Stimmen gewählt.

Der zweite Platz ging an den Kandidaten der Kommunistischen Partei (KPdRF) Wadim Kumin (11,44%), der dritten Platz ging an den Kandidaten von „Gerechtes Russland“ Ilya Sviridow (7,06%), der vierte – Mikhail Degtjarew (6,76%), auf den letzten Platz kam der Kandidat der „Bürger Union“ Michail Balakin (1,87%).

Die Wahlbeteiligung bei den Bürgermeisterwahlen in Moskau betrug 30,36%. Bei den letzten Bürgermeisterwahlen im Jahr 2013 stimmten 51,37% der Wähler für Sobyanin bei einer Wahlbeteiligung von 32,03%.

Die diesjährigen Wahlen, so die Leiterin der CEC Ella Pamfilowa, gehörten zu den ruhigsten. Gemeldete Verstöße und kleine Zwischenfälle gab es wenige.

Wahlbeobachter erhielten z.B. Videobänder, auf denen mutmaßlich gefälschte „Packungen“ von Stimmzettel in Wahllokalen abgegeben, insbesondere in Moskau und in der Region Wladimir, aufgezeichnet waren. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Aufzeichnungen gefälscht waren, einige waren sogar schon vor den Wahlen im Internet erschienen.

Darüber hinaus erhielt eines der Wahllokale in Moskau Informationen über einen Bürger, der zweimal gewählt hat. Das Untersuchungsteam der Wahlkommission stellte aber fest, dass dem nicht so war, sein Zwillingsbruder hatte ganz legal auch abgestimmt.

[hmw/russland.NEWS]

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