Von Lissabon bis Wladiwostok – China und ASEAN signalisieren Interesse

China und der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zeigen Interesse, eine Eurasische Partnerschaft aufzubauen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in einer Begrüßungsrede an die Teilnehmer des 1. Kongresses Versammlung der Bevölkerung von Eurasien. Die Entwicklung der Eurasischen Integration und die Förderung der Außenbeziehungen der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) gehören zu den fundamentalen außenpolitischen Prioritäten Russlands, so der Außenminister.

„Die Initiative von Präsident Wladimir Putin, eine große Eurasische Partnerschaft zu organisieren, setzt auf den Wachstumsboom und die nachhaltige Entwicklung unseres Kontinents“, sagte Lawrow. „Wir sehen darin eine gute Gelegenheit, einen neuen Wirtschaftsraum vom Atlantik bis zum Pazifischen Ozean aufzubauen. Wir sind froh, dass diese Idee von China aktiv unterstützt wird und die ASEAN-Mitglieder auch Interesse zeigen.“

Putins Idee (aus dem Jahre 2010) eines gemeinsamen Wirtschaftsraums Von Lissabon bis Wladiwostok bekommt neue Aktualität. Die große Allianz zwischen China und Nordamerika, von dem britischen Wirtschaftshistoriker Niall Ferguson Chimerica genannt, die bis zur Finanzkrise von 2008 reibungslos funktionierte, wandert weiter. Ein Chinopa nimmt Formen an. Große Teile des Welthandels wickeln die EU und China untereinander ab. Die EU ist Chinas größter Handelspartner; umgekehrt ist China der zweitgrößte Handelspartner der EU (nach den USA).

Die Entfremdung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten schreitet erwartungsgemäß voran. Die schroffen Töne von US-Präsident Trump in Brüssel und Kanzlerin Merkels ungewöhnlich deutliche Antwort „nicht mehr verlässlich“ lassen die Rückkehr in protektionistische Zeiten befürchten. China und die EU können daran kein Interesse haben.

Mit dem Projekt der Neuen Seidenstraße hat Peking jüngst seine Fühler gen Westen ausgestreckt. Nun hat Außenminister Lawrow die Gunst der Stunde genutzt, um Europas Politiker erneut von einer Eurasischen Allianz zu überzeugen.

[hub/russland.NEWS]

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