Die Gesprächsreihe „Die Ukraine – Europäische Reflexionen“ mit Intellektuellen aus der Ukraine, Polen und Deutschland beleuchtet die Erwartungen der unterschiedlichen Strömungen in der ukrainischen Protestbewegung, den Blick von Intellektuellen aus und auf die Ukraine, die politischen Handlungsspielräume zur Überwindung der Staats- und Souveränitätskrise, sowie Optionen einer künftigen Orientierung der Ukraine in Europa.
Die Ukraine steckt in einer tiefen Krise. Nach der breiten Protestbewegung gegen die autoritären und korrupten Strukturen des Regimes Janukowytsch, nach dem politischen Umsturz und nach der vermeintlichen Annexion der Krim durch die Russische Föderation gilt es, das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Koordinatensystem des Landes neu zu justieren.
Aber nicht nur die Stabilität und territoriale Integrität der Ukraine sind bedroht, sondern auch die Sicherheit in Europa. Gerade in Phasen der Dynamik und der Unübersichtlichkeit ist es nötig, innezuhalten und nachzudenken. Politik und Öffentlichkeit haben Bedarf an Aufklärung und Erklärung, an Reflexion und Einordnung.
Die Gesprächsreihe „Die Ukraine – Europäische Reflexionen“ mit Intellektuellen aus der Ukraine, Polen und Deutschland beleuchtet die Erwartungen der unterschiedlichen Strömungen in der ukrainischen Protestbewegung, den Blick von Intellektuellen aus und auf die Ukraine, die politischen Handlungsspielräume zur Überwindung der Staats- und Souveränitätskrise sowie Optionen einer künftigen Orientierung der Ukraine in Europa.
Teil 5: „Habt ein Auge auf die Ukraine! Die Lehren von 1989“
„Ich weiß nicht, was kommt, und ich weiß nicht, was Sie für uns tun können. Aber fühlen Sie mit uns. Denken Sie an uns. Wir werden gewinnen, so sehr die Macht auch wütet. Das ukrainische Volk erkämpft sich die europäischen Werte einer freien und gerechten Gesellschaft schon jetzt ohne Übertreibung mit dem eigenen Blut“, schrieb der Schriftsteller Juri Andruchowytsch bereits am 23. Januar in einem Brief an die internationale Öffentlichkeit, vier Wochen bevor Scharfschützen in Kiew Dutzende Demonstranten töteten.
Unter dem Druck der aggressiven Einmischung Russlands droht die von der ukrainischen Gesellschaft erkämpfte Freiheit in bürgerkriegsähnlichen Gewaltszenarien unterzugehen. Wie können wir der ukrainischen Zivilgesellschaft beistehen? Wie lassen sich die existentiellen Erfahrungen des Protests in soziale und politische Institutionen übersetzen? Wie kann eine
solidarische Politik der künftigen ukrainischen Regierung unter die Arme greifen?
Adam Michnik, einer der großen prominenten Dissidenten Ostmitteleuropas, Herausgeber der linksliberalen Tageszeitung Gazeta Wyborcza, war von Beginn an ein Unterstützer der ukrainischen Proteste. Sein politisches Denken hat sich im Gefängnis, unter dem Kriegsrecht, im Widerstand und am Runden Tisch herausgebildet.
Wer, wenn nicht Andruchowytsch und Michnik, können über die Fragen debattieren, die uns beschäftigen: Was kann der Maidan von der Solidarność lernen? Welche Erfahrungen Polens mit Russland und der Ukraine sollten wir kennen? Wie lässt sich eine neue Eiszeit in Europa aufhalten?
Es diskutieren: Juri Andruchowytsch, Schriftsteller aus Iwano-Frankiwsk und Adam Michnik, Publizist in Warschau. Die Moderation übernimmt Manfred Sapper, der Chefredakteur der Zeitschrift OSTEUROPA aus Berlin.
Die Veranstaltung findet in deutscher und polnischer Sprache mit Simultanverdolmetschung statt. Eintritt 8.- Euro, ermäßigt 6.- Euro.
13. Mai 2014, 20:00 Uhr
Berlin-Mitte, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Großes Haus
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