USA nennen Gespräche mit Russland über strategische Stabilität sinnvoll

USA nennen Gespräche mit Russland über strategische Stabilität sinnvoll

Die amerikanisch-russischen Gespräche über strategische Stabilität wurden in Genf abgeschlossen. Das US-Außenministerium bezeichnete das Treffen als professionell und sachlich. Für Ende September ist ein weiteres Treffen der Delegationen beider Länder geplant, um das Thema zu erörtern.

In einer Pressemitteilung heißt es, dass sich die USA „auch in Zeiten der Spannung“ für die Gewährleistung von Vorhersehbarkeit und die Verringerung des Risikos eines bewaffneten Konflikts und der Gefahr eines Atomkriegs einsetzen. Die USA bezeichneten die Genfer Gespräche als „den Beginn eines Dialogs mit Russland zu diesem Thema“.

„Die US-Delegation erörterte die Prioritäten der US-Politik und das derzeitige Sicherheitsumfeld, die Bedrohungen für die strategische Stabilität, die Aussichten für die nukleare Rüstungskontrolle und das Format künftiger Treffen für den Dialog über strategische Stabilität“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Ned Price.

Er stellte weiter fest, dass die Diskussionen in Genf professionell und sachlich waren. Die amerikanische und die russische Delegation haben vereinbart, Ende September erneut zusammenzukommen, um über strategische Stabilität zu sprechen, und davor seien informelle Konsultationen geplant. Beamte des Außenministeriums würden am 29. Juli nach Brüssel reisen, um die Nato-Verbündeten über das Ergebnis der Gespräche mit Russland zu informieren.

Das russische Außenministerium teilte mit, dass die Gespräche eine „umfassende Diskussion der Ansätze der Länder“ zur Aufrechterhaltung der strategischen Stabilität, der Aussichten für die Rüstungskontrolle und der Maßnahmen zur Risikominderung umfassten. Darüber hinaus wurden „verschiedene Aspekte der weiteren Entwicklung der Zusammenarbeit zu diesen Themen“ erörtert, heißt es auf der Website des Ministeriums.

Die russische Delegation bei den Gesprächen wurde vom stellvertretenden russischen Außenminister Sergej Rjabkow geleitet, die US-Delegation von US-Unterstaatssekretärin Wendy Sherman.

Zuvor hatte das russische Außenministerium erklärt, dass die Positionen Russlands und der USA nicht in allen Punkten übereinstimmen, aber man hoffe, dass die Gespräche in Genf dazu beitragen werden, „Wege für eine gemeinsame Arbeit zu finden“. Nach dem Gipfeltreffen von Wladimir Putin und Joe Biden am 16. Juni in Genf haben die beiden Länder einen Dialog über strategische Stabilität aufgenommen. Zum Abschluss des Treffens verabschiedeten der amerikanische und der russische Präsident eine gemeinsame Erklärung zur strategischen Stabilität.

Der russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Anatoli Antonow, sagte in diesem Zusammenhang RIA Novosti, Russland und die Vereinigten Staaten würden letztendlich neue Teilnehmer in die Rüstungskontrollvereinbarungen einbeziehen müssen, wobei das Vereinigte Königreich und Frankreich gemeint seien. Das Thema sei vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidung Londons, die Höchstzahl der Atomsprengköpfe um 40 Prozent auf 260 zu erhöhen, besonders wichtig geworden.

„Langfristig wird es nicht möglich sein, die Erweiterung der Mitgliedschaft in den Rüstungskontrollvereinbarungen außer Acht zu lassen. Höchste Priorität scheint die Beteiligung des Vereinigten Königreichs und Frankreichs zu haben. Sie stimmen die Politik im militärischen Nuklearbereich innerhalb des Nato-Bündnisses eng mit Washington ab“, sagte Antonow.

Moskau sei offen für Diskussionen über alle Fragen in diesem Bereich betonte er, aber „ein solches Gespräch sollte nicht zu einer Einbahnstraße werden. Seiner Meinung nach muss die amerikanische Seite die russischen Interessen berücksichtigen.

Tags zuvor sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow, Moskau habe Washington im Vorfeld der bilateralen Gespräche in Genf am 28. Juli schriftliche Vorschläge für die gemeinsame Arbeit im Bereich der strategischen Stabilität übermittelt. Rjabkow wies darauf hin, dass die Ansätze der USA und Russlands nicht in jeder Hinsicht übereinstimmen. Er äußerte jedoch die Hoffnung, dass die Gespräche „den Prozess in Gang bringen“ und „Richtungen für die gemeinsame Arbeit finden“ würden.

[hrsg/russland.NEWS]

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