„Unbezahlt mitnehmen“: Zahl der Ladendiebstähle in Russland wächst© russland.news

„Unbezahlt mitnehmen“: Zahl der Ladendiebstähle in Russland wächst

Die Zahl der Ladendiebstähle hat in Russland in den letzten drei Monaten zugenommen. Am häufigsten werden Süßwaren, Wurstwaren, Alkohol, Käse, Kaffee und Kakao gestohlen. Oft werden die Waren zusammen mit dem Einkaufskorb unbezahlt mitgenommen. Nicht nur im Lebensmitteleinzelhandel häufen sich Diebstähle, sondern auch in den Segmenten Sportartikel, Bekleidung, Haushaltswaren, Parfums und Kosmetik.

Nach Angaben der Analysten von NTechLab ist die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021 um 27 Prozent gestiegen. NTechLab entwickelt Systeme zur Gesichtserkennung. Ihre Systeme wurden seit Ende letzten Jahres in 76 russischen Städten in großen Einzelhandelsketten und einzelnen Geschäften eingeführt.

Auch der durchschnittliche Wert der gestohlenen Waren ist gestiegen – um 25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Auch Diebstähle an Selbstbedienungskassen haben zugenommen. Die Zahl der Teilnehmer an solchen Diebstählen ist um 34 Prozent gestiegen. In einem Interview mit der russischen Presse sagte der Direktor für Öffentlichkeitsarbeit von NTechLab, Alexander Thomas, dass auch die „durchschnittliche Quittung“, das heißt die Höhe der Geldsumme der gestohlenen Produkte, gestiegen ist. Im Jahr 2021 waren es 1000 Rubel, in diesem Jahr sind es 1.500 Rubel, was einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht.

Soziologen sehen den Grund für den Anstieg der Diebstähle in der rapiden Verarmung der Bevölkerung in Russland. Selbst nach den offiziellen russischen Statistiken leben etwa 20 Prozent der Bevölkerung unter dem Existenzminimum. Es ist schwer zu sagen, wie viele Menschen unter das Existenzminimum nach dem 24. Februar gefallen sind, aber es ist offensichtlich, dass aufgrund von Preissteigerungen und Inflation diese Zahl gestiegen ist. Nach Schätzungen einiger Experten kämpft ein Viertel der russischen Bevölkerung ums Überleben.

[hrsg/russland.NEWS]

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