Russland lag laut einem Bericht des UN-Wirtschafts- und Sozialrats (ECOSOC) im Jahr 2020 auf Platz vier der Länder mit der höchsten Zahl an Migranten. „Im Jahr 2020 lebten zwei Drittel aller internationalen Migranten in nur 20 Ländern. Die USA bleiben das Top-Ziel für 51 Millionen Migranten im Jahr 2020, was 18 Prozent der weltweiten Gesamtzahl entspricht“, heißt es in dem Dokument.
Den zweiten Platz bei der Zahl der Migranten nimmt Deutschland ein – etwa 16 Millionen, es folgen Saudi-Arabien (13 Millionen Migranten), Russland (12 Millionen) und Großbritannien (9 Millionen).
Im Dezember hatten sich die Moskauer Behörden dafür ausgesprochen, die zweiwöchige Quarantäne bei der Einreise von Arbeitsmigranten nach Russland durch PCR-Tests zu ersetzen. Darüber hinaus forderte die Russische Union der Industriellen und Unternehmer die Regierung auf, hochqualifizierten ausländischen Arbeitskräften die wiederholte Einreise zu ermöglichen und elektronische Visaverlängerungen auszustellen.
Das Bauministerium hat aufgrund des Arbeitskräftemangels vorgeschlagen, die Einreise von Bauarbeitern nach Russland besser zu organisieren. Diese Initiative wurde von dem Arbeitsministerium, dem Innenministerium und Rospotrebnadzor aufgegriffen. Es ist jedoch ziemlich schwierig, die neuen Regeln als vereinfacht zu bezeichnen. Tatsächlich muss die einladende Partei die volle Verantwortung für die benötigten Mitarbeiter übernehmen.
Die russische Regierung geht davon aus, dass der Arbeitsmarkt aufgrund der Pandemie bereits bis zu eineinhalb Millionen Arbeitnehmer verloren hat. Gleichzeitig wollen die russischen Bürger trotz gestiegener Arbeitslosigkeit und Löhne, die für Bauarbeiter von 50.000 auf durchschnittlich 85.000 Rubel gestiegen sind, nicht auf eine Baustelle gehen.
Der stellvertretende Bürgermeister von Moskau für Städtebaupolitik und Bauwesen Marat Khusnullin sagte, dass aufgrund der Abwanderung Russland etwa 1,5 Millionen Migranten fehlen. Der Mangel an Arbeitskräften nehme in der Branche allmählich „alarmierende Ausmaße“ an. Die Russische Akademie für Volkswirtschaft und Öffentlichen Dienst (RANEPA) kommt zu anderen Zahlen: „Wenn es im vergangenen Jahr zu dieser Zeit etwas mehr als 4 Millionen Arbeitsmigranten in Russland gab, sind es jetzt etwa 3 Millionen, was auf eine Reduzierung um nur ein Viertel hinweist. Das reicht nicht aus, um auf Baustellen einen eklatanten Arbeitskräftemangel zu verursachen.“
[hrsg/russland.NEWS]
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