Umstrittene russische Panzer-Verlegung auf die Krim [mit Videos]

Die russische Armee hat Panzereinheiten auf die zur Ukraine gehörende Krim verlegt. Sie sollen nach Angaben der russischen Armee lediglich zum Schutz der Militärbasen eingesetzt werden und ihre Verlegung erfolge im Einklang mit bestehenden ukrainisch-russischen Abkommen. Die ukrainische Führung wiederum behauptet, es handele sich um eine militärische Aggression auf ihrem Staatsgebiet. Egal, wer recht hat: Der Zeitpunkt für diese Verlegung ist politisch sehr ungünstig gewählt, wenn er nur zum Schutz erfolgte.

Ist er doch Wasser auf die Mühlen derjenigen, die auch aus den paramilitärischen Einheiten, die verschieden Plätze und öffentlichen Gebäude, darunter das Gebietsparlament, besetzt halten, reguläre russische Soldaten machen wollen. Hier ist allerdings festzustellen, dass für diese These jede Bestätigung vor Ort fehlt. Geglaubt wird sie dort vor allem von den Krim-Tataren, die sich gegen eine Abspaltung der Krim von Russland radikalisieren und laut der Simferopoler Onlinezeitung „15minut“ aktiven Widerstand angekündigt haben. Was von örtlichen Onlinemedien jedoch mehrfach bestätigt wurde, sind Luftraumverletzungen in der Ukraine durch russische Hubschrauber, hier ein Video aus Belbek (Lage des Ortes unten auf der Karte)

Aufnahmen der Panzereinheiten können wir noch nicht präsentieren, wir beobachten die Situation aber weiter. Es handelt sich nach Augenzeugenberichten um zehn TR-80 Schützenpanzerwagen (siehe Foto) und etwa 800 zusätzliche Soldaten. Beunruhigender sind Nachrichten aus Sewastopol, wo russische und ukrainische Truppen stationiert sind. Hier  russische Soldaten in der Nähe des Zugangs zum Hauptquartier der Ukranischen Marinebasis:

Allgemein herrscht auf der Krim große Unruhe und die Zeichen stehen auf weitere Eskalation. In Sewastopol sind für heute auch wieder Kundgebungen angekündigt. Unmut erregte vor allem laut der Sewastopoler Onlinezeitung sevnews.info die Absetzung des dortigen Polizeichefs durch die neue Regierung in Kiew, weil er sich geweigert hatte, gegen pro-russische Demonstranten Gewalt anzuwenden. Weiter wird von einer Sabotageaktion bewaffneter Paramilitärs auf ein Rechenzentrum der Verwaltung berichtet. In Simferopol werden ebenfalls pro-russische Kundgebungen gemeldet, jedoch läuft das öffentliche Leben ansonsten normal.

Foto: Gemeinfreies Archivbild eines BTR-80, Wikimedia Commons

 

 

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