Ukraine: Geschichtsunterricht mit Beigeschmack

[Von Stefan Korinth] – In ukrainischen Lehrbüchern werden dunkle historische Kapitel aus patriotischen Gründen umgedeutet oder verschwiegen – Teil 1

Schon seit der Unabhängigkeit 1991 steht die nationale Identitätsbildung im Fokus des ukrainischen Bildungssystems. Über das Schulwesen versuchten die Regierungen, Nationalstolz und Heimatliebe in den heranwachsenden Generationen zu verwurzeln. Die Mächtigen des Landes wollten vor allem eine durchgängige Nationalgeschichte vermitteln, um das neue Staatswesen und die eigenen Machtansprüche zu legitimieren. Dazu werden bis heute bestimmte Ereignisse zu Nationalmythen ausstaffiert, während unschöne Teile der Geschichte weggelassen werden.

Eine positive Identifikation mit dem Heimatland oder gar bedingungslosen Nationalstolz im Schulunterricht zu vermitteln, ist beileibe nichts spezifisch Ukrainisches. Weltweit ließen sich Beispiele hierfür finden. Auch in der Ukraine selbst ist dies keine Erfindung der jetzigen Regierung unter Premierminister Arsenij Jazenjuk. Patriotismus im Unterricht zu fördern, hat in der unabhängigen Ukraine Tradition – unter anderen Vorzeichen auch schon in der Ukrainischen Sowjetrepublik.

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