Ukraine droht Ausschluss vom »Song Contest«

Die Direktorin der Europäischen Rundfunkunion (EBU) Ingrid Deltanre hat sich persönlich in den Streit um die Teilnahme der russischen Sängerin Julia Samoilowa am diesjährigen »Eurovision Song Contest« eingeschaltet, berichtet die Nachrichtenagentur TASS.

Deltanre erklärte in einem Gespräch mit der Schweizer Zeitung »Blick«, das Verhalten der Ukraine im Fall Samoilowa sei inakzeptabel und sie sei mit dem ukrainischen Premier Groisman und Präsident Poroschenko im Gespräch, um eine „zufriedenstellende“ Lösung zu finden.
Zum Beispiel wäre es beiden Politikern möglich, das Einreiseverbot aufzuheben, oder zu veranlassen, dass es erst nach dem Song Contest wirksam wird.

„Ich bedauere zutiefst, dass der Eurovision Song Contest für politisches Handeln missbraucht wird. Der Eurovision Song Contest soll Millionen von Menschen begeistern und zusammenbringen, er darf nicht dazu verwendet werden, sie gegeneinander aufzubringen“, sagte sie.

Russland stelle sich auf den Standpunkt, dass die EBU die Teilnahme aller Sänger zu gewährleisten habe. Und die Ukraine ist der Meinung, dass selbst eine Live-Schaltung gegen ukrainisches Gesetz verstoße. „Ich bedaure zutiefst, dass der ESC zu politischen Machtspielen missbraucht wird“, sagte Ingrid Deltenre.

Falls in den nächsten Wochen keine Lösung zustande kommt, werde sie Sanktionen gegen die Ukraine verhängen – wie z.B. einen vorübergehenden Ausschluss vom Eurovision Song Contest.

[Hanns-Martin Wietek/russland.news]

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