TV im Baltikum: auf Russisch, aber nicht aus Moskau

[Jens Mattern] Das Projekt eines gemeinsamen baltischen russischsprachigen TV-Kanals für die russischen Minderheiten, dessen Linie nicht vom Kreml bestimmt wird, ist in der vergangenen Woche konkreter geworden.

Die staatlichen Sender Estlands (Eesti Rahvusringhääling, EER) und Lettlands (Latvijas Televīzija, LTV) haben ein Abkommen unterzeichnet, das einen gemeinsamen russischen Sender in die Wege leiten soll.

Über die Ausrichtung, Mission sowie die Schulung der Journalisten gebe es Übereinstimmung, so Ivars Belte, der Vorsitzende von LTV und die treibende Kraft des Projekts. Demnächst solle mit der Markenentwicklung, mit Marketing und der strategischen Planung begonnen werden. Beide Sender bereiteten bisher auch separat voneinander einen russischen Kanal vor.

Die baltischen Regierungen debattieren seit der Annexion der Krim durch Russland ein solches Projekt. Im April vergangenen Jahres verbaten Lettland und Litauen die Ausstrahlung des russischen Auslandssenders „RTR Planeta“ für drei Monate, da er „Propaganda-Züge“ aufwies. Konkret ging es um die Berichterstattung über die Geschehnisse auf der Krim. In Lettland und Estland sind rund 25 Prozent (es gibt unterschiedliche Zahlen) der Bevölkerung russischsprachig. In Litauen sind es etwa fünf Prozent.

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