Tokajew: Kasachstan wird Sanktionen gegen Russland einhalten

Tokajew: Kasachstan wird Sanktionen gegen Russland einhalten

Der kasachische Präsident Kassym-Jomart Tokajew hat erklärt, dass sein Land die Sanktionen gegen Russland ohne Wenn und Aber einhalten werde. Das sagte er bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

„Kasachstan hat unmissverständlich erklärt, dass es sich an die Sanktionsregeln halten wird. Wir stehen in Kontakt mit den entsprechenden Organisationen über die Einhaltung des Sanktionsregimes, und ich denke, dass es von deutscher Seite keine Besorgnis über mögliche Handlungen zur Umgehung des Sanktionsregimes geben sollte“, sagte der kasachische Präsident.

Im Juni hatte der russische Premierminister Michail Mischustin erklärt, dass der Handelsumsatz zwischen Russland und Kasachstan im Jahr 2022 trotz der Sanktionen einen Rekordwert von fast 20 Milliarden Euro erreicht habe – eine Steigerung von 6 Prozent zum Vorjahr. Laut Mischustin stieg er zwischen Januar und Juli 2023 um weitere 10 Prozent auf etwa 15 Milliarden Euro.

Ende September verkündete Mischustin auf der Innoprom-Messe in Astana, dass der Handelsumsatz zwischen Russland und Kasachstan „historische Rekorde bricht“. Russland sei an Kooperationsmöglichkeiten mit den Ländern der EAWU im Zusammenhang mit den Sanktionsbeschränkungen interessiert. Kasachstan setzt seinen Plan zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Verringerung der Abhängigkeit von der Rohstoffindustrie aktiv um und erwartet ein erhebliches Wachstum im verarbeitenden Gewerbe, auch durch die Anwerbung neuer Industrieinvestoren, denen großzügige Vergünstigungen in Sonderwirtschaftszonen und Industrieparks versprochen werden.

Der kasachische Premierminister Älichan Smajylow wies darauf hin, dass sich das Volumen der verarbeitenden Industrieproduktion innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt habe. „In der Erdöl- und Erdgaschemie, Metallurgie, im Schwermaschinenbau, in der Herstellung von Autoteilen und Düngemitteln sowie in der Uranindustrie ergreift die kasachische Regierung Maßnahmen zur Schaffung von Clustern mit hohem Verarbeitungsanteil“, so Smajylow. Die wichtigste verarbeitende Industrie des Landes sei jedoch nach wie vor der Bergbau und die Metallurgie, auf die 23 Prozent der Exporte entfallen.

Kasym-Jomart Tokajew hat inzwischen versichert, sein Land bleibe „fest auf dem Kurs der umfassenden Zusammenarbeit“ mit Moskau und sei nicht anti-russisch. Damit kommentierte er in einem Interview mit Kazinform seine gestrigen Äußerungen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz zur Einhaltung des Sanktionsregimes gegen Russland.

[hrsg/russland.NEWS]

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