Moskau – Nach dem gestrigen widerwärtigen Bus-Anschlag in Wolgograd werden jetzt in Russland klare Worte geredet. Der Gründer und Chef der liberaldemokratischen Partei Russlands, Wladimir Schirinowski, ist für eine Verschärfung des Anti-Terror-Kampfes in Russland. Die Gesetze sollten entschieden verschärft werden und dem Inlandsgeheimdienst (FSB) müssten größere Vollmachten eingeräumt werden.
Am Montag hatte sich in Wolgograd laut vorläufigen Ermittlungen eine 30-jährige Frau in einem Autobus in die Luft gesprengt und sechs Menschen mit in den Tod gerissen. 30 Fahrgäste wurden mit zum Teil lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Der Volkszorn kocht jetzt in Russland. Nach der Ansicht von Wladimir Schirinowski, der als sehr radikal gilt, sollten auch Familienangehörige von Terroristen hart bestraft werden, dieses schon zur Abschreckung. „Das Regime muss verhärtet werden. Wenn ein Terrorakt geschieht, muss die ganze Familie für 25 Jahre ins Lager. Es gibt keinen anderen Weg. Das hält eine gewisse Anzahl an Selbstmordattentätern auf. Ihre Eltern lieben sie schließlich noch“, sagte Schirinowski heute am Dienstag gegenüber Journalisten.
Für Schirinowski sind Abhöraktionen absolut legal: „Alles und jeden kontrollieren. Alles überwachen und abhören. Und die Bürger gar nicht fragen. Einige sagen: ‚Nein, wir wollen Freiheit, mischt euch nicht in unser Leben ein.‘ Auf eure Freiheit spucken wir. Der Staat selbst ist die Sicherheit, die muss mit allen Mitteln gewährleistet werden. Wenn euch das nicht gefällt, könnt ihr ausreisen“, so der Skandal-Politiker.
Auch der russische Inlandsgeheimdienst (FSB) müsste nach den Vorstellungen von Schirinowski mehr Vollmachten erhalten: „Damit es solche Vorfälle wie in Wolgograd nicht gibt, muss man in bestimmten Teilen Russlands eine Sonderstellung einführen, die gesamte Bevölkerung unter Kontrolle stellen, besonders Familien, in denen ein Extremist gestorben ist, besonders deren Witwen“, sagte der Parlamentarier und kündigte eine Diskussion dieser Frage bei der „Regierungsstunde“ am Mittwoch unter Teilnahme des Innenministers an.
„Sie sollen mit den Resultaten herausrücken, wie viel sie vereitelt haben. Wenn sie hunderte Terroranschläge verhindert und tausende Menschenleben gerettet haben, heißt das, dass die Rechtsschutzbehörden gut arbeiten“, ergänzte Schirinowski.
Die Politik von Wladimir Schirinowski ist extrem populistisch. Aufgrund seiner provokativen Haltung und seiner Aufsehen erregenden Sprüche genießt er geringe, jedoch konstante Popularität.
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