Telefonieren über ungesicherte Leitungen wird für Politiker, oder solche die es werden möchten, immer problematischer. Vor allem wenn liebgewordene Bilder, die man sich gerade durch den massiven manipulativen Einfluss der Medien zusammengebastelt hat, dadurch zerplatzen wie Seifenblasen.
Auf einmal stellt man fest, dass die USA den Klitschko gar nicht in der Regierung haben wollen, sondern den, der zufälligerweise jetzt Ministerpräsident in der Ukraine ist. Das Nulandgespräch mit dem für die EU so uncharmanten Ausdruck ist noch in aller Ohren.
Oder das Gespräch des Außenministers Urmas Paet und der Hohen Vertreterin der Europäischen Union für Außen-und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, über die Scharfschützen auf dem Euromaidan, in dem Paet erklärte: „Besorgniserregend ist, dass die neue Koalition nicht gewillt ist, die Umstände dieser Todesschüsse zu klären. Somit wird der Verdacht erhärtet, dass hinter den Scharfschützen nicht (Präsident Viktor) Janukowitsch, sondern jemand aus der Koalition gestanden hat“.
Russische Hunde umbringen
Nun bricht das nächste Bild. Julia Timoschenko, im Westen hochgelobt und rumgereicht wie eine Friedensikone, unschuldig wie Mutter Theresa umherwandelnd, wird bei einem Telefonat erwischt, welches eher für Höllenqualen ssorgen könnte.
Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat sich in einem Telefonat mit dem ehemaligen Vizechef des nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Nestor Schufritsch von Viktor Janukowitschs Partei der Regionen, für die „Erschießung verdammter russischer Hunde“ ausgesprochen.
„Ich würde all meine Beziehungen geltend machen und die ganze Welt erheben lassen, damit von Russland nur ausgebrannter Boden übrig bleibt“, sagte Timoschenko in einem am Montag bei YouTube veröffentlichten zweiminütigen Video. Timoschenko selbst bestätigte auf ihrer Twitter-Seite die Echtheit des Gesprächs.
„Ich bin selber bereit, eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen… um diese Hunde samt ihres Anführers kalt zu machen“, sagte Timoschenko seinem Gesprächspartner bei der Erörterung der Lage auf der von Kiew an Moskau abgespaltenen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Sie bedauerte, dass sie nicht dabei gewesen war und die Prozesse nicht selbst leiten konnte. „Einen Dreck statt Krim hätten sie (Russen) von mir bekommen“, schimpfte Timoschenko.
Schufritsch solidarisierte sich mit der Ex-Regierungschefin und fragte, was mit acht Millionen Russen auf dem Territorium der Ukraine passieren sollte, die alle Schurken seien. Timoschenko zufolge könnten dagegen nur Atomwaffen helfen.
Zum Zeitpunkt des Gesprächs wurden keine Angaben gemacht. Kommentatoren vermuten, dass die Unterredung stattfand, als Timoschenko in der Berliner Charite-Klinik wegen ihres Bandscheibenleidens behandelt worden war.
Julia Timoschenko schränkt allerdings ein, dass das veröffentlichte Gespräch manipuliert, an einer Stelle zusammengeschnitten wurde. Und zwar an der Passage, bei der es um die Russen geht, die in der Ukraine leben.
Der Mann fragt dabei: „Was machen wir jetzt mit den acht Millionen Russen, die in der Ukraine geblieben sind? Sie sind doch Ausgestoßene.“ Darauf die weibliche Stimme: „Man sollte sie mit Nuklearwaffen erledigen.“
Danach ändert sich plötzlich das Thema, auf einmal geht es um russische Truppen auf der Krim. „Ich kann mit dir nicht darüber streiten“, sagt der Mann. „Aber es gibt Handlungen, die gesetzwidrig sind, man muss sie im rechtlichen Rahmen verfolgen.“
„Wir ziehen vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag“, antwortet Timoschenko, damit endet das Video. Bei Twitter schrieb Timoschenko, sie habe in Wirklichkeit über die Russen in der Ukraine gesagt, sie seien Ukrainer. „Hallo FSB 🙂 Sorry für die obszöne Sprache.“., schrieb sie weiter. (Mit FSB ist der russische Inlandsgeheimdienst gemeint.) Shufrych stritt hingegen ab, dass das Telefongespräch überhaupt stattgefunden hatte. Es sei alles ein Fake.
Medienkrieg verloren
Der ukrainische Vizeregierungschef Oleksandr Sych (Mitglied der rechtsradikalen Partei Svoboda) sprach gestern davon, dass die Informationspolitik Schwächen habe, obgleich die Ausstrahlung russischer Sender schon verboten wurde: „Heute ist das Informationsschild der Ukraine löchrig. Aber die ukrainische Gesellschaft erhält viele Informationen, die nach den Regeln des klassischen Kriegs von russischen Medien in die Ukraine gebracht werden. Heute können wir kaum Bürger der Krim und in der Süd- und Ostukraine verurteilen, dass sie treu an die Wahrheit der Information und die Mythen glauben, die sie von den Medien erhalten. Bis jetzt haben wir diesen Krieg verloren. Wir produzieren kein Gegenprodukt.“
Das wäre dann doch mal ein Auftrag an die so abhörwillige NSA
Mit deutschen Untertiteln
Mit englischen Untertiteln
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