[Von Thomas Pany] – Westliche Medienberichte weisen dem russischen Militäreinsatz die Schuld zu. Ärzte ohne Grenzen beklagen: „Wie leicht sich alle Konfliktparteien über internationales humanitäres Recht hinwegsetzen“.
Drei Viertel dessen, worauf das Kriegsgeschehen beruht, liegt „im Nebel einer mehr oder weniger großen Ungewissheit“, wird Clausewitz im Wikipediaeintrag zu „Kriegsnebel“ zitiert. Für den Krieg in Syrien ließe sich ergänzen, dass die Vernebelung zu einem beträchtlichen Teil strategisch und gewollt herbeigeführt wird, in einer völlig anderen Informationsumgebung als zu Lebzeiten des deutschen Militärtheoretikers.
Die große Frage, die augenblicklich die Öffentlichkeit in den US-amerikanischen, britischen, französischen und deutschen Medien zum Thema Syrien dominiert, ist die nach der Zukunft des Staatspräsidenten Baschar al-Assad. Allein dies ist schon eine Vereinfachung, die mit der Medienpräsentation schwieriger Problemfelder zusammenhängt. Die Aufgabenstellung ist in Wirklichkeit schwieriger: Wie kann man das Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen im Rahmen verlässlicher Staatlichkeit absichern?
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