Sturm über Moskau: Viele Tote, schwere Schäden

Ein schweres Unwetter mit heftigen Sturmböen hat am Montag die russische Hauptstadt und ihr Umland verwüstet. Vor allem durch umstürzende Bäume kamen zahlreiche Menschen ums Leben: In Moskau wurden bislang elf Tote gezählt, im Moskauer Gebiet zwei.

Am Montagnachmittag wurde es finster: Mit dunklen, tiefhängenden Wolken schob sich eine Sturm- und Regenfront über das Gebiet Moskau: Zu hunderten wurden Bäume umgeworfen, Äste, Reklametafeln und Dachbleche, aber auch Mülleimer, Bauzäune, Bushaltestellen und leichte Garagen wurden wild durch die Gegend geschleudert. Mancherorts hatte dies tödlichen Folgen: Am Abend meldete die Agentur Interfax bereits elf Sturmopfer in Moskau selbst, der Katastrophenschutz des umliegenden Moskauer Gebiets sprach von zwei weiteren Opfern. die Zahl der Verletzten wurde mit 69 in der Stadt und 25 im Gebiet angegeben.

Die Sachschäden sind noch schwer zu übersehen: In zahlreichen Teilen Moskaus wurden Dächer abgedeckt und Autos demoliert. Eine Tragluft-Tennishalle wurde vom Sturm aufgerissen und förmlich zerfetzt, in Ljuberzy stürzte ein Baukran um.

Der Kreml hat einen Dachschaden

Auch der Kreml erlitt im wahrsten Sinne des Wortes einen Dachschaden: Am Senatspalast, wo (der gegenwärtig in Frankreich weilende) Präsident Wladimir Putin sein Arbeitszimmer hat, hingen abgerissene Dachbleche über die Fassade. Premierminister Dmitri Medwedew und eine spanische Gästedelegation saßen unterdessen in der Amts-Datscha Gorki-9 vor der Stadt fest, da umgestürzte Bäume die Zufahrtsstraße blockierten.

Verkehrsprobleme allerorten

Mehrere Bahnstrecken aus der Stadt ins Umland wurden durch Sturmschäden blockiert oder zumindest behindert. Betroffen waren auch die oberirdisch verlaufende Fili-Metrolinie sowie die Aeroexpress-Linie zum Flughafen Wnukowo. Auf den Straßen wurde der Verkehr durch umgestürzte Bäume, abgerissene Äste, Werbetafeln und Oberleitungen stark behindert.

Die Moskauer Flughäfen stellten während des Sturms mit Böen von bis zu 22 m/s den Betrieb allerdings nicht ein – die Entscheidung über Starts und Landungen blieb den Piloten entsprechend der aktuellen Wetterlage überlassen. Ria Novosti meldete allerdings etwa 30 verspätete und 13 abgesagte Flüge in Domodedowo und Scheremetjewo.

[ld/russland.NEWS]

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