Studie: russische Akademiker lassen sich eher gegen Coronavirus impfenSymbolbild @ rusland.NEWS

Studie: russische Akademiker lassen sich eher gegen Coronavirus impfen

Forscher der Russische Akademie für Volkswirtschaft und Öffentlichen Dienst beim Präsidenten der Russischen Föderation (RANEPA) haben eine Studie über den Fortschritt der Impfkampagne gegen das Coronavirus in Russland durchgeführt. Sie fanden heraus, dass sich die Zahl der Impfwilligen von Mai bis Oktober verdoppelte (von 25,9 Prozent auf 53,2 Prozent). Die Experten stellten außerdem fest, dass Menschen mit Universitätsabschlüssen und Erwerbstätige ab 34 Jahren eher geimpft sind. Das heißt, unter den Geimpften befinden sich eineinhalbmal mehr Personen mit Hochschulbildung (60,3 Prozent), im Gegensatz zu denen, die nur einen Schulabschluss haben (38,5 Prozent).

Der Umfrage zufolge erhöht die Organisation von Impfungen am Arbeitsplatz die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Arbeitnehmer impfen lassen. Sie steigt um etwa 7,7 Prozent. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Impfrate bei berufstätigen Russen höher ist als bei nicht berufstätigen Russen. Die Zahlen liegen bei 61,1 Prozent im Vergleich zu 46,8 Prozent.

Gegenwärtig gibt es in 85 russischen Regionen Pflichtimpfungen für bestimmte Kategorien von Arbeitnehmern. Nach den neuesten Informationen der operativen Zentrale haben bereits rund 57 Millionen Menschen im Land an der Impfkampagne teilgenommen.

Gleichzeitig lässt sich aber jeder vierte Russe nicht gegen das Coronavirus impfen. Der Schriftsteller Alexander Prochanow sagte im Radio Echo Moskwy über sie: „Sie glauben nicht an die Medizin, sondern nur an Hexen, Zaubertränke, Amulette und Kräuter.

„Ich bin sicher, dass alle Russen mit gesundem Menschenverstand das Leben wählen. Welche anderen Argumente kann es geben, wenn die „roten Zonen“ der Krankenhäuser überfüllt sind? Und jeden Tag sterben Tausende von Menschen an Covid-19. In jeder Familie gibt es Verwandte, Angehörige, Arbeitskollegen, die bereits an dem Virus gestorben sind. Ich schätze, dass von denjenigen, die ich gut kannte, sechs Personen starben, mit denen ich nur flüchtig bekannt war – weitere 12-15 Personen“, schreibt auf seinem Telegramkanal „Interpreter“ bekannter russischer Journalist Pawel Prjannikow „Jeden Abend lese ich Facebook wie einen Nachruf. Nach dem Großen Vaterländischen Krieg gab es im Land noch nie so viele Tote wie jetzt.

Wenn man sich in die Haut der Gesundheitsbehörden und anderer Behörden hineinversetzt, kann ich verstehen, warum sie QR-Codes durchsetzen wollen. Ihrer Ansicht nach ist dies der einzige Schutz in einem Umfeld, in dem ein erheblicher Teil der Russen grundsätzlich nicht geimpft werden will. Ja, wie so oft bei uns, wird es auf eine harte und voreilige Art und Weise gemacht – deshalb wurde das Gesetz über QR-Codes zur Überarbeitung geschickt. Aber es gibt einfach keinen anderen Weg, die Menschen dazu zu bringen, über ihre Gesundheit und die Gesundheit anderer Menschen nachzudenken. Wenn sie nicht selbst darüber nachdenken wollen“.

[hrsg/russland.NEWS]

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