Studie: Russen schauen weniger fern© russland.news

Studie: Russen schauen weniger fern

Die größte private russische Forschungsholding Romir hat Daten veröffentlicht, die zeigen, dass die Russen in den letzten sechs Monaten (von Februar bis Juli) weniger ferngesehen haben. Die durchschnittliche Tagesreichweite aller Fernsehsender in Russland ist deutlich zurückgegangen.

Vor allem die so genannte „Generation X“ (geboren zwischen 1963 und 1980) und die „Generation der Träumer“ (geboren zwischen 1995 und 2010) sehen kaum fern.

Derweil liegen Sender Perwyj Kanal und Russia 1 (bei denen die wichtigsten Polit-Talkshows laufen) weiterhin auf den Plätzen eins und zwei. Während sie jedoch zu Beginn des Jahres jeweils von 33,7  und 30,9 Prozent der Bevölkerung gesehen wurden, waren es im Juli 25,5 und 23 Prozent.

Gleichzeitig kann festgestellt werden, dass das Hauptpublikum, das heißt ältere Generationen, weiterhin fernsehen. Vor genau einem Jahr veröffentlichte Romir eine Studie, aus der hervorging, dass Millennials weniger fernsehen als Menschen in ihren Fünfzigern. Dabei nimmt die Stundenzahl der „gesellschaftspolitischen“ Sendungen und Talkshows weiter zu.

Insgesamt hat Telegram dem Fernsehen noch nicht den Rang abgelaufen, was bedeutet, dass die Russen Telegram noch nicht als Informationsquelle wählen (WhatsApp bleibt an erster Stelle unter den Messengern mit einer Reichweite von 44,6 Prozent). Das Fernsehen bleibt nach wie vor die wichtigste Informationsquelle für ältere Menschen in Russland.

„Dass junge Leute nicht mehr fernsehen, ist kein Problem für die Machtinhaber. Es gibt nur wenig junge Menschen in der russischen Gesellschaft und es werden noch weniger werden. Außerdem wandert ihr radikalster Teil aus und schweigt auch aus Angst vor Repressalien für das, was geschrieben und gesagt wird. Das heißt, auch ihre Stimmen werden weniger“, schreibt der Journalist und Blogger Pawel Prjannikow auf seinem Telegram Interpreter.

[hrsg/russland.NEWS]

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