Stellvertretender russischer Außenminister: Getreideabkommen wird auslaufen, wenn die Parteien bis zum 18. Mai keine Einigung erzielen

Stellvertretender russischer Außenminister: Getreideabkommen wird auslaufen, wenn die Parteien bis zum 18. Mai keine Einigung erzielen

Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Vershinin erklärte, dass das Getreideabkommen nicht mehr bestehen wird, wenn die Parteien nicht bis zum 18. Mai ­– der Tag, an dem das Abkommen ausläuft – keinen Konsens in den Verhandlungen über seine Verlängerung erzielen. Die stellvertretenden Verteidigungs- und Außenminister der Teilnehmer der Schwarzmeer-Initiative – Russland, die Ukraine und die Türkei – haben am 10. und 11. Mai in Istanbul Gespräche geführt. Es wurde ein neues Treffen anberaumt, dessen Termine jedoch noch nicht feststehen, so Vershinin.

„Eine Initiative, die nur einer Seite Vorteile bringt, kann kaum von allen befürwortet und bestätigt werden. Natürlich verteidigen wir in erster Linie die nationalen Interessen Russlands, seiner Landwirtschafts- und Düngemittelproduzenten, und natürlich berücksichtigen wir dabei die ziemlich volatile Gesamtsituation auf dem globalen Lebensmittelmarkt“, sagte der stellvertretende Außenminister (zitiert von RIA Novosti).

Laut Vershinin war es für Russland selbstverständlich, dass zuletzt das Getreideabkommen um 60 Tage – bis zum 18. Mai – verlängert wurde. Der stellvertretende Außenminister wies aber auch darauf hin, dass die russische Seite mit der Art und Weise, wie der zweite Teil des Getreideabkommens, der sich auf den Export russischer Agrarprodukte bezieht, erfüllt wurde, nicht zufrieden war.

Die Schwarzmeer-Getreide-Initiative war im Juli 2022 in Istanbul mit einer Laufzeit von 120 Tagen und einer weiteren Verlängerung von 60 Tagen vereinbart worden; demgemäß wurde das Abkommen im März um weitere 60 Tage verlängert. Jetzt wird über eine weitere Verlängerung des Getreideabkommens verhandelt.

Zu den wichtigsten Bedingungen Moskaus für die nächste Verlängerung gehören die Rückkehr der Rosselkhozbank in das internationale Zahlungssystem SWIFT und die Wiederherstellung der Ammoniaklieferungen über die Pipeline Toljatti-Odessa. Am 11. Mai berichtete TASS unter Berufung auf eine Quelle, dass die Wahrscheinlichkeit einer zweimonatigen Verlängerung des Getreideabkommens hoch sei.

[hmw/russland.NEWS]

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