Stellvertretender russischer Außenminister: EU immer noch beeinträchtigt durch FremdeinflüsseGruschko, Alexander bild © mid.ru

Stellvertretender russischer Außenminister: EU immer noch beeinträchtigt durch Fremdeinflüsse

Die unbewiesenen Anschuldigungen der Europäischen Union gegen Russland deuten darauf hin, dass der Westen beim Aufbau der Beziehungen zu Moskau in Fremdeinflüssen gefangen ist, erklärte am Donnerstag der Stellvertretende Außenminister Alexander Gruschko auf der internationalen Konferenz „Russland und die Europäische Union in der Weltpolitik: Auf dem Weg zu einer stabilen und fairen Weltordnung?“.

„Leider sind unsere EU-Partner bis heute beim Aufbau der Beziehungen zu Russland durch starke Fremdeinflüsse befangen.“

Moskau biete Brüssel eine umfassende Bestandsaufnahme der Beziehungen an, um herauszufinden, wie das Niveau der bilateralen Zusammenarbeit wiederhergestellt werden kann, das vor der ukrainischen Krise bestand. „Wir gehen davon aus, dass wir unsere Beziehungen zur Europäischen Union wirklich in Ordnung bringen müssen, und beginnen mit dem Auftauen von Dialogformaten. Zunächst handelt es sich um Treffen der russischen Regierung und der Europäischen Kommission, die aus Sicht der Normenkonvergenz sehr wichtig sind.“ Zum letzten Mal habe ein solches Treffen vor mehr als fünf Jahren stattgefunden.

„Russland und die Europäische Union sind natürliche Partner, die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft des europäischen Kontinents tragen. Es liegt in unserer Macht und in unserem Interesse, daraus einen einzigen wirtschaftlichen und humanitären Raum zu machen. Russland ist zu dieser Arbeit bereit, jedoch nur nach den Grundsätzen der Gleichheit und der Berücksichtigung gegenseitiger Interessen,“ fasste Gruschko zusammen.

Russland und die Europäische Union erleiden schwere Verluste aufgrund des fehlenden Dialogs, sagte Gruschko. „Das Potenzial unserer Zusammenarbeit ist aber wirklich enorm, ihre Umsetzung entspricht in vollem Umfang den Interessen beider Parteien und den Interessen Europas selbst. Gleichzeitig führt die mangelnde Kooperation zu gegenseitigen Verlusten. Hier sind nicht nur die milliardenschweren Geschäftsverluste beider Seiten gemeint – so die Einschätzung des deutschen Ausschusses. In der Ökonomie belaufen sich die Verluste auf mehr als 100 Milliarden Euro, aber es gibt auch negative Folgen in allen anderen Bereichen der möglichen Zusammenarbeit“, sagte er.

Gruschko glaubt, dass die Verluste auch mit der Unfähigkeit verbunden sind, auf die Herausforderungen und Bedrohungen angemessen reagieren zu können. „Wir konnten uns in den letzten Jahren davon überzeugen.“

„Nicht genutzte Möglichkeiten sind unumkehrbare Dinge, und die Fenster, die geschlossen wurden, lassen sich nur schwer wieder öffnen. Wir werden neue Wege suchen müssen.“

Russland sei an einer einigen starken Europäischen Union interessiert, die ihre außenpolitische Linie unabhängig bestimmen kann. Die Aufgabe, die strategische Autonomie der EU zu erlangen, sei untrennbar mit der Normalisierung der Beziehungen zur Russischen Föderation verbunden.

[hmw/russland.NEWS]

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