Siemens bestätigt Lieferung an die Krim

Am Freitag gab Siemens bekannt, dass dass alle vier Gasturbinen, die für ein Projekt in Südrussland produziert wurden, an die Krim unter Verletzung der Vereinbarungen weitergeleitet wurden.

Als Konsequenz gab Siemens bekannt, dass es seine Minderheitsbeteiligung (46%) an der russischen Firma »Interautomatika« vollständig veräußern wird. Diese Firma war einer der Auftragnehmer, die die Turbinen installiert haben. Außerdem werde Siemens Lieferungen aus bestehenden Verträgen an staatlich kontrollierte Kunden in Russland stoppen. Die beträfe jedoch nur die Sparte Stromausrüstung.

Siemens wird auch zwei seiner Mitarbeiter – Mitglieder des Aufsichtsrats bei der russischen Firma »Interautomatika« (46% des Unternehmens gehört zu Siemens) – für die Dauer der Untersuchung wegen der Turbinenlieferungen an die Krim aus dem Aufsichtsrat abberufen.

Darüber hinaus werde Siemens Russland neue Projekte zur Entwicklung von Gasturbinenerzeugungsanlagen in Russland nur über sein Joint Venture mit »Power Machines – Siemens Gas Turbine Technologies (STGT)« – eine hundertprozentige Tochtergesellschaft OOO Siemens, Moskau – umsetzen. Alle neuen Engagements unterlägen einem neuen, permanenten Kontrollmechanismus, so das Unternehmen.

Siemens habe trotz der vor kurzem eingeführten Beschränkungen keine Pläne, seine Niederlassungen in Russland aufzugeben, sagte Philip Ench, ein Vertreter des Unternehmens.

Ein Rückzug aus Russland sei kein Thema. „Der Punkt ist, dass unser Unternehmen alle Regelungen und Exportregeln einhalten, was bisher immer der Fall war. Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass alle unsere Tochtergesellschaften und Partner diesen Normen entsprechen.“

Präsidentensprecher Peskow lehnte jeden Kommentar zu dem Vorgang ab: „Das ist eine Frage an die Unternehmen, die in dieser Kooperation engagiert sind. Diese Unternehmen sollten ihre Interaktion und ihren Dialog fortsetzen.“

[hmw/russland.NEWS]

COMMENTS