Seehofer kritisiert Russlandpolitik und Vorurteile gegen Trump

Laut einem Interview in der BamS ist der CSU-Vorsitzende entgegen der offiziellen Politik, der veröffentlichten Meinung und auch seiner eigenen Partei kein Kritiker per se Trumps und ebenso hält er die derzeitige Russlandpolitik für falsch.

„Ich habe Trump gratuliert und in den Freistaat Bayern eingeladen. Trump ist in einer demokratischen, freien Wahl zum US-Präsidenten gewählt worden. Das muss man respektieren. Diesen Respekt vermisse ich in diesen Tagen.“

Europäische Politiker seien Trumps völlig anderen ­Politikstil nicht gewohnt. Auch die Geschwindigkeit und Konsequenz, mit denen er seine Vorhaben umsetzt seien irritierend. „In Deutschland würden wir da erst mal einen Arbeitskreis einsetzen, dann eine Prüfgruppe und dann noch eine Umsetzungsgruppe. Das bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass ich jede Maßnahme Trumps für richtig halte.“

Bezüglich Trump und auch Putin plädiert er wie seinerzeit Außenminister Steinmeier für „Realpolitik statt Säbelrasseln“. Man müsse unterschiedliche Standpunkte deutlich machen. Das dürfe aber nicht zu einer Blockade der wirtschaftlichen Beziehungen führen.

„Die Sanktionen gegen Russland sollten in diesem Jahr beendet werden. Russland sollte auch in den Kreis der G 8 zurückkehren. Wir müssen raus aus dem Block-Denken des 20. Jahrhunderts. Es geht um gemeinsame Antworten auf Terror, Migration, Klimawandel. Eine Politik des „Wenn du mir, dann ich dir“ hilft da nicht weiter. Wer glaubt, wir könnten uns gleichzeitig mit den USA, Russland und Großbritannien anlegen, macht einen riesigen Fehler“, sagte Seehofer der BamS.

(hmw/russland.news)

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