Schaumwein-Streit mit Russland: Frankreichs Champagner-Branche lenkt ein©russland.news

Schaumwein-Streit mit Russland: Frankreichs Champagner-Branche lenkt ein

Die Champagner-Branche hat beschlossen, ab dem 15. September ihre Empfehlung aufzuheben, Lieferungen von Champagner nach Russland auszusetzen, berichtet das Magazin Terre de Vins. Die Unternehmensgruppe Moet Hennessy hat Anfang Juli die Lieferung von Champagner nach Russland aufgrund neuer staatlicher Maßnahmen zur Regulierung des Handels mit alkoholischen Getränken ausgesetzt. Das geänderte Gesetz legt fest, dass die kyrillisch geschriebene Bezeichnung Schampanskoje (Champagner) russischem Sekt vorbehalten ist. Ausländische Produkte dürften nur noch als Schaumwein verkauft werden. Laut dem Wirtschaftsverband CIVC kann die unübersetzte Originalbezeichnung Champagne in lateinischer Schrift aber weiter benutzt werden.

Der CIVC sei zu dem Schluss gekommen, dass das Verbot die Aufmerksamkeit auf die Frage des Namensschutzes gelenkt hat, und beschloss, das Embargo aufzuheben. Somit können die Lieferungen am 15. September wieder aufgenommen werden.

Ende Juli hatte das russische Finanzministerium für Importeure Erläuterungen zur Konformitätserklärung von Weinerzeugnissen im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz ausgearbeitet. Russland verlange bei der Anpassung des Namens eines Produktbezeichnungen keine erneuten Labortests. Hersteller können bei der föderalen Zulassungsbehörde RosAkkreditierung eine neue Erklärung kostenlos beantragen.

Mehrere Branchenverbände russischer Winzer wandten sich daraufhin in einem Schreiben an Premierminister Michail Mischustin und baten um ein Moratorium für die Anwendung des Gesetzes über die neuen Anforderungen an Weinerzeugnisse. Sie sagten, das Gesetz stehe im Widerspruch zu GOST-Normen und anderen normativen Akten.

Für den Verkauf von Produkten, die den Anforderungen nicht entsprechen, droht eine Geldstrafe von bis zu 300.000 Rubel – etwa 3500 Euro, schreibt Wedomosti. In einigen Fällen kann sie höher sein und mit der Beschlagnahme des umstrittenen Produkts einhergehen.

Es ist davon auszugehen, dass die russischen Regulierungsbehörden in der aktuellen Situation die Unternehmen nicht streng behandeln werden, bis sich der Markt an die neuen Regeln angepasst hat. Immerhin steht das wichtige Festtagsgeschäft vor der Tür. Da scheint egal, wie heißt, was durch den Gaumen strömen soll.

[hrsg/russland.NEWS]

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